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Schriften des Württembergischen Alterthums-Vereins — 2.1869-1875

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Stälin, Paul von: Fund eines römischen Helms bei Wildberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.13155#0061
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Fund emes römischen Helms bei Wildberg.

MitgethM von Ober-Studimrath vr. v. Stälin.

Ern römischer Helm, gefunden 1868 am Bettenberge oberhalb Wild-
berg beim Abränmen eines längst verlassenen Steinbruches in einer Tiefe
von ca. 7 Zoll. Derselbe ist von Kupferblech, im Feuer stark versilbert,
von getriebener Arbeit. Er hat die Weite, um einen Mannskopf von natür-
licher Größe zu bedecken und stellt selbst den schöncn Kopf eines jungen
Mannes dar. Seine Bestandtheile sind drei: vordere, hintere Schädelhälfte
und Gesichtsstück, welch letzteres Auge, Nase und Mund umfaßt und herz-
förmig ist. Die hintere Schädelhälfte fügt stch in der Wetse an die vordere
an, daß sie unter die Vorderseite auf einen halben Zoll hineingreift. Der
Verschluß geschah nach oben mittelst einer an der Hinterhälfte besestigten
Hafte, die sich in eine Oeffnung an der vordern Hälfte einfügte; unten war
das Hinterstück wahrscheinlich durch einen Lederriemen an dcm Vorderstück
festgehalten und an den, unter den Ohren des letzteren augebrachten Knöpfen
befestigt. Das Gesichtsstück wurde an dem Vorderstück in der Weise fest-
gehalten, daß das Scharnier in der Nnterlippe, die Hafte auf der Nasen-
wurzel angebracht war, daß somit das Gesicht wie eine Falle herabgeschla-
gen werden konnte. Ueber der Stirne steht als Verzierung ein Adler mit
ausgespannten Flügeln, links und rechts von ihm eine Art Flügelchen, wie
man sie an der Kopfbedeckung Merkurs sieht. Auf dem Kopfwirbel liegt
ein Kranz, oben mit Rosette, unten mit Schlußband. Hinten ist das Stück
mit Zink ausgegossen. Der Helm befindet sich jetzt im K. Antiquarium
zu Stuttgart. (S. auch die beiden Abbildungeu.)
 
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