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Daniel in der Löwengrube.

Orante.
Coem. Callisti.

Jonas unter der Laube.

Die Seligen im Himmel.

Durch die reiche Fülle, durch die schier verwirrende Menge der Katakomben-
malereien haben wir uns den Weg zu bahnen gesucht. Wir setzten hier und dort an,
und es wurde mählich licht. Wie wenn die Kreuzfahrer endlich das erstrebte
Jerusalem vor sich liegen sahen, so liegt nun das Ziel vor uns, nicht das irdische
Jerusalem, sondern das himmlische.

Wir sahen an den Gräbern das Paradies gemalt als lieblichen Park, mit
blühenden Bäumen, sprudelndem Wasser und im Laub spielenden, am Wasser
nippenden Vögeln. Wir sahen die Decken der Grüfte sich wölben wie leichte
Lauben, zum Himmel sich wölben mit seinen seligen Bewohnern. Bereits sahen wir
die Seligen beim himmlischen Gelage, die vom Tod Erlösten und in das ewige Leben
Eingegangenen. Der Gedanke der Erlösung ließ andere Bilder sich aneinanderreihen,
in wunderbaren Bettungen Typen der Erlösung, wiederum mystische Mittel zur Er-
lösung, endlich den Erlöser selbst, im Haupttypus des guten Hirten, der die P]nt-
schlafenen auf seinen Schultern in das Paradies trägt, und des Hirten, der seine Herde
weidet. Zuletzt erlebten wir den Tag seiner Erscheinung, da er auf die Welt kam;
mit den Weisen aus dem Morgenland begrüßten wir das Christkind. Denn wahrlich,
der Christus hat viele erlöst, wenn nicht vom Tode, so doch, was mehr ist, von der
Todesangst. Es ist mehr, weil es etwas ist.

Wir sind am Ziele, wir treten ein. Kein Pförtner frägt nach unseren Papieren.
Die Güte selbst tut sich weit auf. Als Heilige und als Selige treten wir ein. Wir
stehen vor dem Angesicht des Herrn.

Moses auf dem Berge Horeb. Da er die Schafe weidete, sah er den Busch,
der brannte, jedoch nicht abbrannte. Er wollte das Wunder aus der Nähe betrachten,
 
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