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N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung, Marburg in Hessen.

Der gediegene Charakter der Ausstattung ist der
gleiche geblieben. Den Text trotz der Neu-
bearbeitung, die manche Partien erfahren mussten,
auf den Umfang der ersten Auflage (474 SS., jetzt
476j zu beschränken, war möglich, indem einzelne
frühere Weitläufigkeiten beseitigt wurden. Eine
wesentliche Umgestaltung zeigt die Darstellung der
archaischen Kunst, insbesondere der griechischen

Ferner sagt die „ Wochenschrift für klassische
Philologie1' (9. Dez. 1903):

Der Grundgedanke des Verfassers, der sich in
der Wahl des Titels ausspricht, hat offenbar mit
der Zeit in weiteren Kreisen Anklang gefunden.
Er ist deshalb natürlich in dieser zweiten Auflage
festgehalten. Das schließt aber nicht aus, daß im
einzelnen namhafte Veränderungen und Verbesse-

Plastik, entsprechend den Fort- rungen vorgenommen sind, wie sie
schritten, die in deren Verständnis schon durch die in dem zwischen
seit 1888 (dem Erscheinungsjahr beiden Auflagen liegenden Zeit-
der ersten Auflage) gemacht worden '^Säß^l raum gemacnten Fortschritte der
sind. Irgend ein Beispiel der atti- 3*^3l Forschung geboten waren. Eine
sehen Porosplastik hätte aber doch Vergleichung mit der ersten Auf-
abgebildet werden müssen. Die «v läge zeigt in der Tat, daß eine
architekturgeschichtlichen Teile zum Teil recht liefgreifende Um-
des Buches haben von der wissen- arbeitung stattgefunden hat. Was
schaftlichen Arbeit der letzten f dem Werk seinen dauernden Wert
zehn Jahre überall profitiert. Den i ^fk 1 sichert und auch auf die späteren
neueren Forschungen über die ^^.^Sr Bearbeitungen der alten Kunst-
Plastik steht der Verf. mit ruhiger, ^^MRF j geschichte nicht ohne Einwirkung
vorsichtiger Kritik gegenüber. So ^^ggP^ geblieben ist, das ist die Betonung
wird wohl die Dresdener Athena m und strenge Durchführung der
Lemnia des Phidias, wenn auch W J Aufgabe,'neben derüblichenethno-
bedingt, anerkannt, dagegen gelten ,. ) graphischen und systematischen
auch dem Verf. die Parthenon- är^m die echthistorische Darstellungs-
giebelgruppen noch immer als we'se in inr Recnt zu setzen', d. h.
Werke von Phidias' Hand. Zu der W/^^** liie Kunstentwicklung des Alter-
wichtigen Beobachtung von Reisch ff|/jfBft\ tums n'cnt völkerweise, sondern
über die Athena Hephaistia des Iii sozusagen schichtweisezuerzählen,
Alkamenes, die der hypothetischen \ r d \'l f jl ü ■' das Gleichartige bei allen Völkern
Gleichsetzung von dessen Aphro- V I • .J auf jeder Stute der Entwicklung,
dite mit der »Venus Genetrix" j | und ihre wechselseitigen Einwir-
das Urteil spricht, wird keine Stel- I w/raul»'™ klingen zu beobachten und so ein
hing genommen. Die Rückführung j ■ f'"'//§ wirkliches Weltbild zu gewinnen,
der Berliner Amazone auf Polyklet ■/! '-tat Das Ganze gliedert sich so in drei
wird, gewiß mit Recht, nicht mehr <JK natürliche Teile, die Zeit des
so bestimmt beigepflichtet als B Orients, der Hellenen und der
früher. Bei der Frage nach dem |v 9 • Römer, nicht in dem Sinn, daß
Verhältnis des Apoll vom Bei- min jeder Teil für sich abgeschlos-
vedere zu Leochares vermißt man ßB sen abgehandelt würde, sondern
den Hinweis auf Winters ent- ' ^»■^■^ daß in jedem dieser Zeiträume die
scheidenden Aufsatz. Die zeitliche Aphrodite. Kapitel. Kunstentwicklung auf dem ganzen
Stellung des Laokoon bleibt unent- Gebiete der alten Welt betrachtet

schieden. Doch wie auch das Urteil über solche
und andere Einzelfragen, um die die Forschung
zum Teil noch kämpft, ausfallen mag, der Wert
und die Eigenart des ganzen Werkes werden da-
durch nicht verschoben, sie bleiben ihm auch in
der neuen Gestalt. Es wird mit seiner vornehmen,
unparteiischen Darstellung auch fernerhin wirken,
belehren und erfreuen. F. N.

wird. Jenem Zwecke dienen neben dem Grund-
plan die immer wieder eingefügten Weltskizzen

und Stilcharakteristiken.---------

v. Sybel gehört zu denen, deren Ansicht
einen Anspruch auf Berücksichtigung
hat. Etwas Besseres können wir zur Emp-
fehlung seines schönen Werkes nicht
sagen. P. W.
 
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