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VASARI: DIE TECHNIK DES SGRAFFITO (1568)

Originaltext und deutsche Übersetzung
G.V asari, Scritte ... Kap. xxvi, laut K.Frey, Bd. i, München 1911,... =Vasari-Milanesi 1., 1906, Cap. xn, p. 192. Degli
sgraffiti delle case, ehe reggono al’aqua; Quello ehe si adoperi a fargli; & come si lauorino le Grottesche nelle mura.
»Hanno i Pittori vn’altra Sorte di pittura, ehe e Disegno & pittura insieme,& questo si domanda Sgraffito et non serue ad altro, ehe per ornamenti di
facciate di case & palavpf, ehe piü brevemente si conducono con questa spesfe ,&reggono alPacque sicuramente. Perche tutti i lineamenti, in vece di essere
disegnati con carbone, 0 con altra materia simile, sono tratteggiati con vn ferro dalla mano del Pittore. II ehe sifa in questa maniera: Pigliano la calcina
mescolata con la rena ordinariamente; & con paglia abbruciata la tingono d’uno scuro, ehe venga in vn me^o colore, ehe trae in argentino; & verso lo scuro
vnpocopiu, ehe tinta dimeqo,<& con questa intonacono lafacciata. Etfatto cio,<&pulita col bianco della calceditrevertino,!imbiancono tut taff?imbian-
cata, ci spoluerono su i cartoni: 0 uero disegnano quel ehe ei vogliono fare. Et dipoi agrauando colferro, vanno dintornando,<& tratteggiando la calce; la
quäle essendo sotto di corpo nero, mostra tutti i graffi del ferro, come segni di disegno. Et si suole ne'campi di quegli rädere il bianco; &poi hauere una
tinta d'aqcuerello scuretto molto acquidoso,&‘ di quello dare pergli scuri,come si dessi a vna carta; il ehe di lontano faunbellissimo vedere: ma il campo,
se ci e grottesche, 0 fogliami, si sbattimenta, cioe ombreggia con quello acquerello. Et questo e il lauoro, ehe per esser dal ferro graffiato, hanno chiamato i
pittori sgraffito. Restaci ora ragionare de le grottesche, ehe sifanno sul muro, dunque quelle, ehe vanno in campo bianco, non ci essendo il campo di stucco,
per non essere bianca la calce; si da per tutto sottilmente il campo di bianco: &fatto cio si spoluerano, et si lauorano in fresco di colori sodi;perche non
harebbono mai la graffa, dhanno quelle ehe si lauorano su lo stucco. Di questa speffe possono essere grottesche grosse e sottile, le quali vengonofatte nel
medesimo modo, ehe si lauorano le figure afresco 0 in murous
Giorgio Vasari, Künstlerbiographen. Einleitung Kapitel xn, p. 192: Über die Sgraffiti und ihre Wetterfestig-
keit; was man für ihre Herstellung braucht und wie man Grotesken an den Mauern ausführt.
»Die Maler wenden noch eine andere Art von Malerei an, die Zeichnung und Malerei zugleich ist, diese nennt man
Sgraffito, und sie dient zu nichts anderem als zu Ornamenten an den Fassaden der Häuser und Paläste, die sich
schnell in dieser Technik ausführen lassen und die mit Sicherheit dabei wasserbeständig werden. Denn anstatt die
Linien mit Kohle oder anderem ähnlichen Material zu zeichnen, werden sie mit einem Metallgriffel von der Hand
des Malers eingegraben. Das geschieht auf folgende Weise: Man nimmt gelöschten, in der üblichen Weise mit Sand
gemischten Kalk, den man durch verkohltes Stroh dunkel färbt, und zwar in einem Halbton, der nach dem Silb-
rigen, aber doch etwas mehr nach dem Dunklen hingeht, und damit verputzt man die Fassade. Wenn das gemacht
und die Wand geglättet ist, wird sie mit weißem Travertin-Kalk hell getüncht. Darauf paust man die Kartons oder
zeichnet auch frei, was man machen will. Dann kratzt man mit dem Griffel die Umrisse und Schraffuren in den Kalk,
so daß in allen Ritzungen der darunterliegende dunkle Grund als Muster zum Vorschein kommt. In größeren Par-
tien pflegt man auch das Weiß wegzuschaben und solche Stellen mit einer dunklen, sehr wäßrigen Wasserfarbe zu
tönen, so wie man es auf dem Papier machen würde. Dies macht von weitem einen sehr schönen Eindruck. Wenn
es sich um Grotesken und Blattwerk handelt, schattiert man den Grund mit solcher Farbe. Das also ist die Arbeit,
die die Maler, weil sie mit dem Griffel geritzt wird, Sgraffito genannt haben. Es bleibt noch von den Grotesken zu
sprechen, die man auf der Mauer anbringt, also die, welche auf einem weißen Grund stehen. Da die Oberfläche
nicht aus feinem Stucco-Putz und der Kalk nicht rein weiß ist, tüncht man die ganze Oberfläche weiß. Dann paust
man die Umrisse und arbeitet auf dem frischen Grund mit deckenden Farben, weil diejenigen, die man auf Feinputz
benutzt, hier keinen Effekt haben werden. In dieser Art können derbe und zierliche Grotesken entstehen, die auf die
gleiche Weise gemacht werden, wie man Figuren in Fresko und an der Wand arbeitet.«

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