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— 123 —

Zu beachten ist, dass das Chalkidische — nicht so sehr das
Korinthische — gar keine gravierten Gewandmuster, weder als
Flächenmotiv, noch als Saumverzierung kennt. Die Gewandflächen
sind da vielmehr bis an den Rand mit ein und derselben schweren
Deckfarbe, weiss oder rot, bemalt. (Ebenso, und zwar immer rot,
auch die Gewänder im Altattischen; siehe oben.)

Was die Faltenzeichnung anbelangt, so werden die Gewän-
der anfangs und lange Zeit hindurch faltenlos gegeben. Erst auf
den späten Exemplaren bahnt sich Faltengebung an, erreicht aber
binnen kurzem mitunter mehr als was wir selbst im mittelsfg.
Stil zu sehen gewohnt sind. Am lehrreichsten ist hier wieder das
Exemplar in Corneto, 46, das auf den Mänteln der Leto und Niobe
[30] sogar schon die langen roten aufgemalten Streifen zeigt, die sonst
erst dem ganz spätsfg. Stil angehören. Ein anderes Beispiel schon
ziemlich entwickelter Faltengebung ist die fragmentierte Frau auf 76
und die Athena auf 39 [28]. Nicht ganz so frei aber doch schon
etwas Neues sind die Frauengewänder auf 42 [23] und 2 [29\

BEWAFFNUNG.

Das Hauptrüstungsstück ist der Metallpanzer, doch kein unent-
behrliches. Am Leibe nackte Krieger sind gar nichts Seltenes und
zwar besonders häufig gerade an den beiden Endpunkten der Ent-
wicklung. So sind sämtliche Helden im Kampf um Troilos' Leiche (3)
nackt, ferner Herakles' Genossen auf 12, die Hopliten auf 16 u. 17,
die Mehrzahl derer auf 22, sämtliche Troer auf 24, sämtliche
Krieger auf 41, auch einer der Zweikämpfer auf 42.

Überaus selten aber sitzt der Panzer auf der blossen Haut, in
der Wirklichkeit that er es vielleicht überhaupt nicht. Doch kommen
Darstellungen dieser Art vor: so bei Diomedes und den drei die
Polyxena haltenden Kerlen auf 10; auch dem vorletzten Kämpfer
rechts auf 53. Die Regel ist, dass unter dem Metall ein
weisses Linnenhemdehen sass. Sichtbar wird es nur mit seinem1,
unteren Rand und an den Schultern. Immer deckt es die Glutäen,
 
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