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Thode, Henry; Michelangelo; Michelangelo [Contr.]
Michelangelo: kritische Untersuchungen über seine Werke; als Anhang zu dem Werke Michelangelo und das Ende der Renaissance (Band 1) — Berlin: Grote, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.71997#0176

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Das Juliusdenkmal

Florenz: bartlos, in Berlin: bärtig) liegt hinter ihren Füssen. Die
Siegesgöttin rechts, den Blick emporgerichtet, erhebt den rechten
Arm und hält den linken gesenkt. Sie schreitet leicht vor dem
Besiegten dahin.
Eine Studie für diese oder die anderen Viktorien ist mir nicht
bekannt geworden. Wohl aber könnten zwei Modelle angeführt
werden.
XVIII. Casa Buonarroti. 4. Thode 583. Thon. Weibliche stehende
Figur mit aufgestütztem rechten Bein, den Oberkörper etwas
nach links gewandt. Unten um die Beine scheint sich ein
muschelartig bewegtes Gewand zu schliessen. Abb. bei Bode,
Denkmäler Taf. 531. Hier möchte ich eine Studie für eine
Viktoria erkennen.
XVIIIa. London, South Kensington Museum. 4118 — 54. Aus
der Gherardini-Sammlung. Wachs. Eine weibliche Figur, mit
dem rechten Bein hoch auf einem knieenden Sklaven, dessen
Arme im Rücken gefesselt sind, knieend. Hier verbieten
der winzige Kopf und die schlanken Verhältnisse an Michel-
angelo zu denken.
Ob in dem liegenden Mann auf einer Röthelzeichnung des
British Museum (1854—5 —13—1. Thode 282. Ber. 1489) eine Studie
für einen der Unterworfenen zu erkennen ist, wie Justi und Berenson
angenommen haben, bleibt die Frage. Sicher nicht von Michel-
angelo, der Abb. nach zu schliessen, ist das Thonmodell eines
Liegenden, über dem eine Figur stand, früher im Besitze Alessandro
Foresis (Una figura in terracotta di Michelangelo, Florenz 1869),
der sie von einem Giovanni Gasparo Menabuoi in Florenz erwarb.
b) Der Sieger.
Den ersten Gedanken hat man zu finden geglaubt in einer
Zeichnung:
XIX. Der geflügelte Siegesdämon in der Casa Buonarroti
X, 51. Thode 46. Phot. Alinari 1050. Neuerdings ist ihre
Ächtheit aber von Berenson angezweifelt worden. Wie ich
glaube: mit Unrecht. Sie ist nur später übergangen worden.
Ein gewaltiger Mann, in der erhobenen Rechten einen Stab,
stellt seinen rechten hoch erhobenen Fuss auf einen am
Boden Knieenden, auf den er niederblickt.
XX. Paris, Louvre 114. Thode 466. Ber. 1730. Phot. Br. 42. Feder.
Ein nackter junger Mann, seitwärts niederschauend, den
rechten Fuss auf eine Erhöhung gesetzt, den rechten Arm,
über den ein Gewandstück herabhängt, erhoben (nicht ganz
ausgeführt), den linken etwa horizontal vor der Brust, auf
dem Haupt eine helmartige Kappe. Berenson hält diese,
 
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