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Tools & tillage: a journal on the history of the implements of cultivation and other agricultural processes — 5.1984/​1987

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Michelsen, Peter: Irrigation in the Alps
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https://doi.org/10.11588/diglit.49002#0181

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PETER MICHELSEN

ment would be of much value for cultural
history in general, not only in Europe but
also elsewhere, to broaden knowledge
gained from studies carried out in recent
years (cf. Wilken 1977 for Central America).
But in many places it will be too late to make
such observations since in the Alps traditio-
nal methods of irrigation are now replaced
by modern techniques such as gigantic dams
and very long canals, pumps and sprinklers.
Notes
1. I am indebted to my colleague Charlotte
Schutt at the Schweizerisches Freilichtmuseum
Ballenberg for further references on irrigation
in Valais received after I had finished the manu-
script. They include works by Bachmann-Voe-
gelin, Berard and Studer-Freuler etc.
2. Similar methods have been used in remote
parts of the Pyrenees and Northern Yugoslavia
(author’s observations) and in Northern Por-
tugal (film by Per-Uno Agren).
Kiinstliche Bewasserung in den Alpen
Zusammenfassung
Gegenstand dieser Untersuchung ist die Technik
kiinstlicher Bewasserung, die friiher von den
Bauern in den Alpen angewendet wurde. Die or-
ganisatorischen und gesellschaftlichen Hinter-
griinde werden dagegen nicht behandelt.
Im Otztal in Tirol wurde die kiinstliche Bewas-
serung von Grasland 1953 beobachtet und in ei-
ner Reihe von Photos festgehalten (Abb. 1-15).
Das Wasser wird aus Bergbachen entnommen und
gewbhnlich in offenen Holzrinnen aus Nadel-
holzstammen in das Bewasserungsgebiet geleitet.
Das Wasser wird mit Hilfe kleiner gegrabener Ka-
nale, die mit Steinen abgedammt werden, fiber
das Grasland verteilt. Eine andere Mbglichkeit
sind offene Holzrinnen, die wahrend des Bewas-
serungsvorganges von Zeit zu Zeit verlegt wer-
den. Das wichtigste Handarbeitsgerat ist dabei
eine Haue, die auch zum Verteilen des Wassers
benutzt werden kann. Kiinstliche Bewasserung
ist schon lange im Otztal praktiziert worden, wo
sie schon 1313 zum ersten Mai erwahnt wird.
Kiinstliche Bewasserung im oberen Rhonetal

im Schweizer Kanton Wallis wurde 1956 beob-
achtet und photographiert (Abb. 16-23). Sie
ahnelt in einer Reihe von Punkten der Bewas-
serung in Tirol. Die Heranfiihrung des Wassers
von den Bergbachen erfolgt allerdings bisweilen
mit einem imponierenden technischen Aufwand,
indem die Zuleitungskanale sehr lang sein kbnnen
und hier und da auf eine fast dramatische Art und
Weise von den Bergen herabgefiihrt werden. Was-
serleitungen an den steilen Berghangen haben
schon friih Beachtung gefunden. Kiinstliche Be-
wasserung im Wallis ist bfters in der topographi-
schen Literatur beschrieben worden und kann
darum hier kurz abgehandelt werden. Die alteste
zuverlassige Erwahnung diirfte aus dem Jahr 1245
stammen.
Es werden noch einige andere Gegenden in den
Alpen genannt, in denen der Verfasser in den
1950er Jahren kiinstliche Bewasserungen beob-
achtet hat, die den beiden naher beschriebenen
Arten ahnlich sind. Es handelt sich um Beispiele
in den franzdsischen Westalpen und in der bster-
reichischen Steiermark (Abb. 24-26).
Zum Abschlufi wird die kiinstliche Bewas-
serung der Alpengebiete mit der anderer Gegen-
den in Europa verglichen. Dabei wird besonders
auf interessante Ahnlichkeiten mit der kiinstli-
chen Bewasserung im Gudbrandstal und seinen
Seitentalern in Norwegen hingewiesen. Auch hier
handelt es sich um eine alte Kulturerscheinung,
die vermutlich bis ins Mittelalter zuriickreicht.
Literature
Bachmann-Voegelin, Fritz: Blatten im Lbtschen-
tal. Bern 1984.
Berard, Clement: Bataille pour 1’eau. Sierre 1982.
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Eichenberger, Ewald: Beitrag zur Terminologie
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Gstrein, Franz Josef: Die Bauernarbeit im Oetztal
einst und jetzt. Innsbruck 1932.
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Krogh, Knud J.: Kunstvanding - hemmeligheden
bag Gronlandsbispens hundrede koer, in:
 
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