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Ulm — Nr. 19/​20.1967

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Krampen, Martin: Computer und Gestaltung - ein Überblick
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https://doi.org/10.11588/diglit.60952#0008
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Die Zeichnung eines Autos kann auf ein grafisches Kommando-
pult abberufen werden. Ein elektronischer Stift und eine
Tastatur werden benutzt, um Details des Wagens zu vergrößern,
um sie zu verändern und sie an die ursprüngliche Stelle zurück-
zuführen. Gleichzeitig werden mittels eines Bildentwicklers
(bestehend aus Kamera und Vergrößerungsapparat) großformatige
technische Zeichnungen angefertigt. Umgekehrt können bereits
vorhandene Zeichnungen in das System ‘eingelesen' werden.
DAO I ist ergänzt durch ein umfangreiches ‘Software' System und
eine Magnetscheibenbibliothek, die spezielle Programme zum
Einsatz während des Ablaufs eines Hauptprogramms enthält
(Jacks, E. L., 1965).

drawing of an automobile can be called forth on a graphic console.
An electronic Stylus and a keyboard are used to enlarge
details of the car, to modify the detail, and put it back into its
original place. At the same time, via an “Image Processor“
consisting of camera and enlarger, larger size engineering
drawings are prepared. Conversely, existing drawings can be
“read in“ to the System. DAO I is backed up by a complex
Software System and a disc iibrary of special programs available
during program execution. (Jacks, E. L., 1965).

Hierarchische Aufgliederung von Designproblemen
Computer können in dem Entwurfsprozeß eingesetzt werden, um
die verschiedenen Modellfunktionen zu erfüllen, die von
Crosson & Sayre (1963) als Wiedergabe, Simulation und Forma-
lisierung beschrieben worden sind. Hauptsächlich sind die
Computer bisher für Wiedergabe und Simulation verwendet
worden. Alexander und Manheim (1962) haben ein Computer-
programm mit alphanumerischer Ausgabe aufgestellt, das Design-
probleme formalisiert. Die Eingabe besteht aus einem Katalog von
Entwurfsvariabein und ihren Verknüpfungen. Eine Entwurfsvariable
ist eine Anforderung, die, falls nicht in dem Entwurf berück-
sichtigt, die Lösung in gewissem Maße beeinträchtigt.
Zwischen zwei Variabein bestehen Verbindungen, wenn die
Lösung der einen Variabel einen positiven oder negativen Einfluß
auf die Lösung der anderen Variabel ausübt. Sowohl der
Variabeinkatalog als auch die Verknüpfungen werden subjektiv
formuliert. Das HIDECS 2-Programm von Alexander und
Manheim zerlegt die Menge aller Variabein in sich gegenseitig
ausschließende Teilmengen eng verknüpfter Variabein. Das
Ergebnis ist eine Hierarchie, in der die kleinsten Teilmengen
unten und die Gesamtmenge an der Spitze stehen. Diese
Hierarchie wird jetzt zu einem Designprogramm. Die kleinsten
Teilmengen werden in Form von Diagrammen zuerst gelöst. Diese
Diagramme werden dann auf dem nächst höheren Niveau
vereint, bis das gesamte Problem an der Spitze der hierarchischen
Pyramide gelöst ist. In einer späteren Revision schlug Alexander
(1965) vor, daß die Zerlegung der Variabein in nicht sich
gegenseitig ausschließende Teilmengen der Wirklichkeit näher
komme. Eine Serie von Programmen, HIDECS 3 (Alexander, C.
1963), die nicht eine Hierarchie ergeben, sondern getrennte oder
vermischte Raster, dienen zu einer anderen Form der Zerlegung.
Unglücklicherweise büßt diese nichthierarchische Zerlegung den
Vorteil eines Systementwurfsprogrammes ein, in dem weiter
unten stehende Komponenten auf höherer Ebene verknüpft
werden können, um so schließlich ein umfassendes Lösungs-
system zu bilden.
Inzwischen sind verschiedene ‘Aufbauprogramme' entwickelt
worden, die den Output von Alexanders HIDECS 3-Programmen in
eine Hierarchie überführen, ohne daß dabei die Überlappungen
von Mengen auf den verschiedenen Ebenen der Hierarchie
verloren gehen. Daraus ergibt sich ein komplexer Halbraster, der
sowohl die hierarchische Struktur als auch Überlappung zeigt.
Unter Zugrundelegung des Halbrasters werden Diagramme für die
aufeinanderfolgenden Stufen der hierarchischen Anordnung
angefertigt.

Hierarchical decomposition of design problems
Computers can be used in the design process to accomplish
the various functions of modelling, which have been described
by Crosson & Sayre (1963) as replication, Simulation and
formalization. Much of the use described thus far has been
replication or Simulation. Alexander and Manheim (1962) wrote an
original Computer program with alphanumeric Output that
formalizes design problems. The input is a list of design variables
and their interconnections. A design variable is a requirement,
which, if not respected in the design, would make it to a
certain degree a failure.
Connections exist between two variables if the solution for one
exerts a positive or negative infiuence on the other variable.
Both, the list of variables and the interconnections are formulated
subjectiveiy. The HIDECS 2 program of Alexander and Manheim
decomposes the set of all variables in mutually exclusive
subsets of highly interconnected variables. The result is a
hierarchy with the smallest subsets at the basis and the total set at
the top. This hierarchy becomes now the design program.
The smallest subsets are solved first in form of diagrams by
the designer and these diagrams are combined on the next higher
levels until the entire problem is solved at the top of the
hierarchy.
In a later revision of these concepts Alexander (1965) proposed
that a decomposition of the problem variables in subsets
which are not mutually exclusive would correspond more
adequately to a description of real world situations. A series
of programs, HIDECS 3 (Alexander, C., 1963), which do not
furnish a hierarchy but discrete and non-discrete lattices can be
used to arrive at another form of decomposition. Unfortunately,
this non-hierarchical decomposition looses the advantage
of constituting a Systems design program, in which lower level
components can be combined at higher levels to form
ultimately an entire System.
In the meantime several "recomposition“ programs have been
written which take the Output of Alexanders HIDECS 3 programs
and recompose it into a hierarchy without loosing the overlap
of sets on the different levels of the hierarchy. The result is
a complex semilattice exhibiting a hierarchical structure
as well as overlap. On the basis of the semilattice diagrams for
each successive level of the hierarchy are prepared.

Vorschlag für ein Mensch-Maschine-System mit hierarchischer
Zerlegung
Die manuelle Darstellung eines komplexen Halbrasters ist sehr
zeitraubend. Es wäre erstrebenswert, die Daten der Rekon-
struktion in ein Programm einzugeben, das die Halbraster-

A proposed man-machine System with hierarchical decomposition
The manual representation of a complex semilattice is extremely
tedious. It would be desirable to feed the recomposition data
into a program that constructs the semilattice hierarchy visually

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