Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Unverzagt, Wilhelm
Die Keramik des Kastells Alzei — Materialien zur römisch-germanischen Keramik, Band 2: Frankfurt a. M., 1916

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43352#0030
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
22


Inschriften S. 235 no.
2118 im Röm.-germ.
Korr.-Blatt X (1916)
Nr. 3 veröffentlicht.
Dieser Stempel (s.
Abb. 10), der sich auf
einer technisch mit
den Gesichtskrügen
völlig identischen
großen Reibschüssel
der Kreuznacher

Sammlung befindet (s. Abb. 9), trägt die Inschrift CLEME(n)S FECIT B 0 R M (itomagi),
sodaß an dem.Sitz dieser Gefäßgattung in Worms wohl nicht mehr gezweifelt werden kann.
Auf diese hochentwickelte Industrie der Spätzeit ist schon in der Einleitung zur Keramik
hingewiesen worden (s. o. S. 10), ebenso auf ihre enge Beziehung zur Glasfabrikation des vierten
Jahrhunderts. In Abb. 14 sind die wichtigsten
Wormser Typen dieser Rotfirnisware nach
Exemplaren des Paulusmuseums zusammen-
gestellt, weil man sich an Hand der ganzen
Gefäße eine bessere Vorstellung von der Man-
nigfaltigkeit und dem noch verhältnismäßig
guten Formempfinden-selbst bei einem derartigen späten Geschirr machen kann.
Über die genauere Chronologie dieser Wormser Ware ist bisher noch nichts fest-
bestellt worden. Sicherlich sind die in Abb. 14 wiedergegebenen Typen nicht alle gleichzeitig
in Gebrauch gewesen. Einen besonders frühen Eindruck machen Abb. 14 no. 3, 7, 8, 11 die
wohl noch der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts angehören dürften. Überhaupt scheint diese
Gruppe nicht vor die Aufgabe des Limes um 260 n. Chr. hinaufzureichen. Vielleicht darf die
Entstehung dieses Wormser Fabrikationszentrums mit der Zuwanderung Rheinzaberner Töpfer
um die Mitte des 3. Jahrhunderts in Zusammenhang gebracht werden, die hier im Schutze
des festen, in der Spätzeit wieder besondere Bedeutung gewinnenden Platzes ihr Handwerk


Abb. 11 (2 : 3), zu Typus 17 u. 18.


3
 
Annotationen