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Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0081
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Giorgione da Castet Franco. 53
halt. 5) In dem zweiten Gemälde ist der Kopf größer, es
ist das Bildniß eines Mannes, nach der Natur gezeichnet;
in der Hand halt er ein rothes Befehlshaber-Barett, er tragt
einen Pelzmantel und darunter einen Rock nach antiker Weise,
man glaubt: es sey ein Heerführer. Das dritte Bild ist ein
Kind mit dicken lockigen Haaren, so schön als man irgend
etwas denken kann, und gleichwie diese drei Werke die Treff-
lichkeit Giorgione's kund geben, ist die Liebe, mit welcher
der großmüthige Patriarch sie immer aufbewahrte, ein Beweis
seiner Verehrung für die Kunst jenes Meisters.

5) Ein ähnliches Bild befindet sich in der Gallerie des Belvedere zu
Wien. Kraft Verz. S. 16 No. 13.
b) Eines der schönsten Gemälde Giorgione's ist die Geschichte von dem
Sturm, der durch ein Wunder der H. Marcus, Nicolaus und Georg
beschwichtigt wurde. Es befand sich sonst in der Scuola di S.
Marco und ist jetzt in der Pinakothek zu Venedig. S. Kugler
Geschichte der Malerei I. S. 301. Vasari hielt dieß Bild für ein
Werk des Iacopo Palma, in dessen Leben er es mit großem Lob
erwähnt. Ridolfi beschreibt auch eine Folge von Darstellungen aus
der Fabel der Psyche in 12 Oelbildern mittlerer Größe, die er von
Giorgione gesehen, ohne jedoch zu sagen wo sie sich befand. Ein
noch jetzt vorhandenes Hauptwerk Giorgione's ist die Madonna mit
dem h. Omobono, der h. Barbara und einem Bildniß in der Scuola
de' Sarti bei den Jesuiten zu Venedig, Zanetti kitt. Venot. x. 92,
und ein anderes, Madonna mit vier Heiligen und mehreren Engeln,
10 Fuß hoch und 12 Fuß breit, nach Waagen (Kunstwerke und
Künstler in England 2, 7.), das bedeutendste noch vorhandene Werk
dieses Meisters, ist im Besitz des Hrn. Solly in London. Es stammt
aus dem Hause Soranzo, dessen Außenseite Giorgione mit Fresken
verzierte. Ueber einige Gemälde von ihm in der Ambrosiana und dem
erzbischöflichen Palast zu Mailand, in der Gallerie Manfrin zu Ve-
nedig, die zu der Gattung der Novellendichtungen gehören, und
eines im Besitz des Hrn. v. O.uandt in Dresden vgl. Lanzi, D.
Ansg. 2, 66, Anm. 4. In der Gallerie zu Dresden befindet sich
ein treffliches seelenvollcs Bild von ihm, Jakob und Rahel. Im
Louvre: Salome das Haupt Johannes des Täufers empfangend; ein
Exvoto; und das Bildniß des Gaston de Foix, Herzogs von Ne-
mours (s. Waagen 3. S. 460 ff.) In München eine Vanitas
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