Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vasari, Giorgio; Schorn, Ludwig [Hrsg.]; Förster, Ernst [Hrsg.]
Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeister, von Cimabue bis zum Jahre 1567 (3. Band, 1. Abtheilung) — Stuttgart, Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1843

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.57014#0318
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
268 X6V. Leben des fiorentinischen Baumeisters
der Künstler und der es arbeiten ließ seyen eines Sinnes
gewesen, weil sie in den Werken sich vereinten. Wenn hin-
gegen wenige einsichtige Fürsten treffliche Meister fanden, so
erwarben die Denkmale der Kunst ihnen nicht minder Ehre
nach dem Tod, als es im Leben ihre Herrschaft über die Völker
gethan harre. — Hierin war Cronaca vom Glück begünstigt,
denn ihm fehlte es nie an Gelegenheit, das was er wußte in
großen und prächtigen Werken kund zu rhun. Man erzählt
Lernt in Rom sich ch der Zeit, als Antonio Pollajuolo die Bronze-Grabmäler
Pollajuolo. in St. Peter zu Rom arbeitete, sey in sein Haus Simone *)
ein junger Anverwandter von ihm gekommen, der um einiger
Ursachen willen aus Florenz entflohen war. Dieser Jüngling,
früher in Lehre bei einem Zimmermann, hatte viele Neigung
zur Baukunst, er betrachtete die Alterthümer Roms, ?) fand
unendliche Freude daran und sing an, sie mit größtem Fleiß
zu messen. Nach kurzer Zeit offenbarte sich, welchen Gewinn
er hievon gehabt hatte, in der Uebung des Messens sowohl,
als in der Art irgend ein Ding zur Ausführung zu bringen.
Er beschloß nach Florenz zurückzukehren, und da er die Gabe
der Rede besaß, und die Merkwürdigkeiten Roms wie anderer
Orte aufs genaueste zu schildern wußte, nannte man ihn in
Erhält ais seiner Heimath fortan nicht anders als Cronaca, fürwahr
aber auch glich er durch feine Erzählungen einer lebendigen
«amen Sro-Chronik. Immer vorzüglicher werdend, galt er bald für den

In dem weiter unten mitgetheilten Leben des Andrea Contucci del
Monte San Sovino Nr. 99 nennt ihn Basari Simone del Pol-
lajuolo. In seinem Testament bei Gaye L«rt. II, -so heißt er
Simon Masi, ^rckiwctus et Lculxtor sxoeUoutissiwuz äs Lio
Z) Es befanden sich daselbst zur damaligen Zeit deren viele und im besten
Zustande, während die wenigen welche man gegenwärtig dort steht,
bedeutend beschädigt und entstellt sind. Der anmaßende Unverstand
und verdorbene Geschmack haben in dieser Beziehung viel Unheil ge-
stiftet. (Bottari)
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen