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ein Mangel und wenn wir schließlich, der Erwägung gemäß,
von welcher wir in dieser Betrachtung den Ausgang ge-
nommen haben, festznstellen suchen, welche Schätzung dem
späten Byzantinismus gebührt, wie sich hierin Werth und
Unwerth zu einander verhalten, so dürfte etwa Folgendes
zurechtbestehen: Die Transformation der spätbyzantiuischen
Bildkunst in's planimetrisch und stereometrisch Dekorative ist
wohl ohne Frage aus einem „Verfall" der Kunst zu er-
klären, aus einer „Erstarrung" des Gefühls für organische
Körperlichkeit, allein ebensosehr aus einer Zuschärfung des
Sinnes für Flächenschmuck und Architektonik. Wir haben
es also, auch werthkritisch genommen, mit einem eigenthüm-
lichen Ineinander zu thun, mit einer Zweieinigkeit von
Kunst und Unkunst, artistischer Absicht und handwerklicher
Verblendung. Das „Schematische" ist in einer Hinsicht
Folgezwang rathloser Befangenheit und Unkenntniß, in
andrer Hinsicht frei gewollt und stylvoll durchgeführt.
 
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