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23S Stratton, Landsitz des Sir Thomas Baring.

geachtet vrtirde alle diese Wuth umsonst aufgewen-
det, um durch meine Waffe zu dringen, welche ihr
in grofsartiger Ruhe einen solchen Widerstand ent-
gegensetzte, dafs auch keine Spur Tön Nässe durch-
drang, so dafs ich ein behagliches Gefühl empfand,
mich recht mitten in diesem Ungethüm so wohlbe-
halten zu befinden. Die Grafschaften Surrcy und
Hampshire, durch welche die Strafse führt, bieten
ein sehr einförmiges Ansehen dar, ja man kommt
durch Strecken von Haidekraut und Kieferwaldun-
gen, eine in dem so fleifsig angebauten England seltne
Sache. Durch einen Brief von Herrn Baring in Lon-
don, Sohn des Sir Thomas, eingeführt, fand ich in
Stratton, wo ich um 3 Uhr eintraf, eine sehr freund-
liche Aufnahme. Schon das Aeufsere des in italie-
nischer Bauweise nach dem Plan des Architecten
Dance ausgeführten Landhauses hat einen zierlichen
und einnehmenden Character, das Treppenhaus aber,
so wie die ganze innere Eintheilung, ist so glücklich
in den Verhältnissen, greift so vortrefflich in einan-
der, dafs es in einem seltnen Grade Eleganz und
Wohnlichkeit verbindet. Den Hauptschmuck erhält
es indefs durch die Gemälde, deren über 100, meist aus
der italienischen Schule, in den verschiedenen Räu-
men mit Geschmack vertheilt sind. Sir Thomas liefe
mich eine vorläufige Uebersicht nehmen, und führte
mich dann in den zierlichen Gartenanlagen und dem
angränzeuden Park umher, in welchem eine lange Allee
von den herrlichsten alten Bäumen mich besonders
ansprach. Bei dem Diner, welches auch hier auf
dem Lande erst um 7 Uhr Abends Statt hatte, fand
ich aufeer der Familie noch den Maler Collins, eine
sehr liebenswürdige Künstlernatur, und einen sehr
 
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