322 Lage und Bauart von lialh.
Sechsundzwanzigster Brief.
Warwick, den 4. September 1835.
In den vier Tagen, seit ich Dir von Bath aus
geschrieben, habe ich wieder eine reiche Ernte ge-
halten, woran ich Dich nun der Ordnung nach Theil
nehmen lassen werde.
Bath ist die Königin unter allen Badeorten in
der Welt, denn an Schönheit der Lage können sich
gewifs nur wenige, an Stattlichkeit der Gebäude kei-
ner damit messen. Die Stadt steigt terrassenförmig
von den Ufern des Avon, welcher das Thal durch-
windet, bis zum Gipfel des Landsdown, einer ziem-
lich steil ansteigenden Anhöhe von 800 Fufs, em-
por. Höchst malerisch und imposant machen sich
daher vom Thal aus die gewaltigen, architectonischen
Massen, welche sich über einander erheben. Am mei-
sten ziehen die Augen der ungefähr an der Mitte der
Anhöhe liegende Royal-Crescent und der über alle her-
vorragende Landsdown-Crescent auf sich. So nennt
man in England grofse Gebäudemassen, deren Faca-
den von den Enden nach der Mitte allmälig so zu-
rücktreten, dafs sie eine sich mehr oder minder dem
Halbkreis nähernde Krümmung bilden, eine in ihrem
Prinzip gewifs sehr verwerfliche Bauweise. Sie ent-
halten eine mehr oder minder grofse Anzahl von
Wohnungen für einzelne Familien. Der Eindruck
des Grofsartigen und Soliden wird noch durch das
Material erhöht, welches aus Werkstücken eines hier
brechenden Steins besteht. Fast noch schöner und
belohnender sind die mannigfaltigen Ansichten von
den verschiedenen Höhenpunkten, unter denen sich
Sechsundzwanzigster Brief.
Warwick, den 4. September 1835.
In den vier Tagen, seit ich Dir von Bath aus
geschrieben, habe ich wieder eine reiche Ernte ge-
halten, woran ich Dich nun der Ordnung nach Theil
nehmen lassen werde.
Bath ist die Königin unter allen Badeorten in
der Welt, denn an Schönheit der Lage können sich
gewifs nur wenige, an Stattlichkeit der Gebäude kei-
ner damit messen. Die Stadt steigt terrassenförmig
von den Ufern des Avon, welcher das Thal durch-
windet, bis zum Gipfel des Landsdown, einer ziem-
lich steil ansteigenden Anhöhe von 800 Fufs, em-
por. Höchst malerisch und imposant machen sich
daher vom Thal aus die gewaltigen, architectonischen
Massen, welche sich über einander erheben. Am mei-
sten ziehen die Augen der ungefähr an der Mitte der
Anhöhe liegende Royal-Crescent und der über alle her-
vorragende Landsdown-Crescent auf sich. So nennt
man in England grofse Gebäudemassen, deren Faca-
den von den Enden nach der Mitte allmälig so zu-
rücktreten, dafs sie eine sich mehr oder minder dem
Halbkreis nähernde Krümmung bilden, eine in ihrem
Prinzip gewifs sehr verwerfliche Bauweise. Sie ent-
halten eine mehr oder minder grofse Anzahl von
Wohnungen für einzelne Familien. Der Eindruck
des Grofsartigen und Soliden wird noch durch das
Material erhöht, welches aus Werkstücken eines hier
brechenden Steins besteht. Fast noch schöner und
belohnender sind die mannigfaltigen Ansichten von
den verschiedenen Höhenpunkten, unter denen sich