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Waagen, Gustav Friedrich
Die vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien (2. Teil): Manuscripte mit Miniaturen, Handzeichnungen und Kupferstiche in der K.K. Hofbibliothek und Privatsammlungen: K.K. Ambraser-Sammlung, K.K. Münz- und Antiken-Cabinet, Kaiserl. Schatzkammer, K.K. Museum für Kunst und Industrie — Wien: Wilhelm Braumüller, K.K. Hof- und Universitätsbuchhhändler, 1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.68162#0202

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1064. Einige Bauern im Hause, und 1061, Bauern vor dem
Hause, sind leicht und meisterlich in Aquarell colorirt.
Ausserdem sind auch mehrere Zeichnungen ähnlicher
Gegenstände vorhanden, welche durch die zu starken
Aquarellfarben, im Gegensatz zu seinen so harmonischen
Oelbildern, einen sehr bunten Eindruck machen.

Die spanische Schule.
82. Velazquez. Philipp IV., König von Spanien, zu Pferde.
In dem Kopfe herrscht der Ausdruck einer finsteren Gran-
dezza. Die Behandlung in Sepia ist von ungemeiner Leich-
tigkeit und Breite.
81. Bildniss eines Mannes in ganzer Figur, stehend. Bequem
im Motiv, und von entschiedener Beleuchtung. Die Behand-
lung in Sepia ist im Kopfe fein, übrigens breit.
Einige andere Bildnisse sind sehr flüchtig hingeworfen.
Murillo. Johannes der Täufer als Kind füllt knieend eine
Schale mit Wasser. Ansprechend im Motiv, und breit und
meisterlich in der Ausführung mit der Feder und schwarzer
Kreide. Lief. 27. 131.
Ein junger Lautenspieler. Von sehr lebendiger Auffassung.
Mit der Feder und Tusche in meisterhafter und sehr breiter
Flüchtigkeit hingeworfen. Lief. 49. 242.
Die übrigen, dem Murillo beigemessenen Zeichnungen
erscheinen mir als bedenklich.
Juan de las Roelas. Die mit dem Kinde in der Luft
erscheinende Maria wird von verschiedenen Heiligen verehrt.
Die Anordnung hat etwas sehr Stylloses und Zufälliges, die
sehr helle Haltung ist dagegen sehr gut durchgeführt, die
Behandlung mit der Feder und Tusche sehr geschickt.
Lief. 42. 210.
Zurbaran. Ein Mönch im Gebet. Die Extase im Wurf
des Kopfes ist vortrefflich, die Zeichnung meisterhaft, die
Falten des Gewandes breit, die Behandlung mit der Feder
und Bister weich. Lief. 30. 150.
 
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