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Waagen, Gustav Friedrich
Die vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien (2. Teil): Manuscripte mit Miniaturen, Handzeichnungen und Kupferstiche in der K.K. Hofbibliothek und Privatsammlungen: K.K. Ambraser-Sammlung, K.K. Münz- und Antiken-Cabinet, Kaiserl. Schatzkammer, K.K. Museum für Kunst und Industrie — Wien: Wilhelm Braumüller, K.K. Hof- und Universitätsbuchhhändler, 1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.68162#0333

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Silber, welcher in Arabesken ausläuft, gebildet; auf der rechten
Seite Neptun auf dem von Seepferden, auf der linken Amphitrite,
auf dem von Delphinen gezogenen Wagen stehend. Auf dem
Genickschirme und auf den Backenstücken Tritonen. Nach diesen
Vorstellungen möchte ich vermuthen, dass dieser Helm für einen
italienischen Admiral gearbeitet worden ist.
Ein Schild von länglicher, durch viele Aus- und Einbiegungen
sehr bizarrer, Form, dessen Erwähnung ich in dem Werk des
Freiherrn von Sacken nicht habe auffinden können, welcher sich
jedoch im Jahre 1839, als ich meine Notizen nahm, unter Nr. 4
in einem Schranke des Saales befand, wo das Salzfass des Ben-
venuto Cellini aufgestellt war, ist sehr reich mit getriebenen
Figuren verziert, welche in den gewaltsamen Stellungen, in der
sehr übertriebenen Angabe der Muskeln die verkehrte Nachahmung
des Michelangelo bekunden. In der Mitte ist ein, im Geschmack
des Giulio Romano gehaltener, Kampf zwischen Kriegern zu Fuss
und zu Pferde dargestellt, welche letztere sich beissen. Umher,
in vier kleineren Ovalen, ebenso viel andere Vorstellungen, endlich
oben vier, unten sechs liegende und gefesselte Männer. Diese, in
einigen Theilen vergoldeten , Reliefe verrathen immer viel Erfin-
dung und sind sorgfältig gearbeitet.

Die Kunst- und Wunderkammern.
1. Abtlieilung.
A. Porträte.
(Im Saale IV. und Zimmer X.)
Unter den 1200 Bildnissen fürstlicher und anderer berühmter
Personen, welche diese Sammlung enthält, kann ich nach der
Aufgabe, welche ich mir gesetzt habe, natürlich nur solche her-
vorheben, welche sich durch ihren Kunstwerth auszeichnen. Die
Nummern und Seitenzahlen beziehen sich auf den zweiten Band
des schon erwähnten Werks des Freiherrn von Sacken. Um Wieder-
holungen zu vermeiden, bemerke ich, dass, wo es nicht anders
angegeben, die Bildnisse aus Brustbildern bestehen.
1. König Rudolf I. von Habsburg, (j- 1291.) Eine in Wasser-
farben gemalte Copie nach dem Grabstein im Dom zu Speier;
ganze Figur, wonach jener Stein mit Farben bemalt ist. Die
 
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