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Waagen, Gustav Friedrich
Die vornehmsten Kunstdenkmäler in Wien (2. Teil): Manuscripte mit Miniaturen, Handzeichnungen und Kupferstiche in der K.K. Hofbibliothek und Privatsammlungen: K.K. Ambraser-Sammlung, K.K. Münz- und Antiken-Cabinet, Kaiserl. Schatzkammer, K.K. Museum für Kunst und Industrie — Wien: Wilhelm Braumüller, K.K. Hof- und Universitätsbuchhhändler, 1867

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https://doi.org/10.11588/diglit.68162#0009

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DIE IN DEN

MANUSCRIPTEN DER K. K. HOFBIBLIOTHEK
BEFINDLICHEN MINIATUREN.

ifiinen der wichtigsten, kostbarsten und seltensten Bestandtheile
der erstaunlichen Kunstschätze, welche sich in Wien befinden,
bilden die in den Manuscripten der k. k. Hofbibliothek enthaltenen
Miniaturen. Mit Ausnahme der englischen und spanischen, welcher
indess doch die Miniaturen eines Manuscripts angehören möchten,
sind hier alle Schulen, die byzantinische, die italienische,
die französische, die niederländische und die deutsche
Schule mehr oder minder reich vertreten. Eine besondere Eigen-
thümlichkeit dieser Bibliothek sind aber die Miniaturen aus der
sehr bedeutenden und eigenthümlichen böhmischen Schule,
welche nur noch von denen auf der Universitätsbibliothek in Prag
an Reichthum und Vortrefflichkeit übertroffen werden. Ja selbst
einige Beispiele der so seltnen arabischen und türkischen
Miniaturen sind hier vorhanden. Die Miniaturen in den Manu-
scripten sind aber für die Geschichte der Malerei in ganz Europa,
mit Ausnahme von Italien, von der grössten Bedeutung. Bei dem
höchst spärlichen Vorhandensein von Denkmälern grösseren Um-
fangs während des Mittelalters sind sie nämlich die einzige Quelle,
wonach sich eine auf Anschauung gegründete Geschichte der
Entwickelung der Malerei bis zu Anfang des 15. Jahrhunderts
schreiben lässt. Ein Vergleich der Miniaturen aus dem 15. und 16.
Jahrhundert mit den in diesem Zeitraum in ansehnlicher Zahl vor-
handenen Denkmalen der Malerei im Grossen lehrt nämlich, dass sie
in jedem Betracht ein treues Abbild derselben gewähren. Unter der
Waagen. Sammlungen. II. 1
 
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