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Malers Gentile da Fabriano zeigt, beigetreten ist J). Seiner
Ansicht, dass die Arbeit nicht von M. Finiguerra herrührt,
kann ich indess nicht beistimmen.
Florentinische Niellen aus Finiguerras Zeit.
* 3. Die Kreuzigung, eine reiche und sehr schöne Composition
* mit den beiden Schächern. Heber dem Kreuz der Pelican,
welcher, in Beziehung auf den Opfertod Christi, seine Jungen
mit seinem Blute füttert, und zu dessen Seiten, wie auf den
frühsten Darstellungen dieses Gegenstandes, Sonne und Mond.
Dieses für ein Denkmal dieser Art grosse Blatt (3 Z. 81/2 L. h.,
2 Z. 7 L. br.) ist in jedem Betracht eins der schönsten,
welche ich kenne. Die Composition, zumal die Gruppe der
Frauen, welche die ohnmächtige Maria unterstützen, ist vor-
trefflich, der Ausdruck in den Köpfen von feiner Beseelung,
die Zeichnung der Figuren, von schlanken, edlen Proportionen,
vollendet, die Behandlung endlich übertrifft, nach der richtigen
Bemerkung von F. von Bartsch, an Zartheit die Arbeiten
des Finiguerra, doch kann ich der Ansicht von Rudolf Weigel,
welcher sie dem A. Pollajuolo zutheilen will, nicht bei-
stimmen , indem ich weder in den Stichen, noch in den
Bildern desselben eine ähnliche Feinheit des Gefühls ge-
funden habe.
* 3. Die Bekehrung des Paulus. Die sehr dramatische Composition
* ist ebenso reich, als meisterlich. Alles an Schönheit über-
trifft aber eine Gruppe von fünfzehn Personen im Hinter-
gründe, welche der Rede des Paulus zuhören. In der Luft,
in einem Lichtglanze, Gott Vater von acht Cherubim und
vier Engelknaben umgeben. 4 Z. 1 '/2 L. h., 2 Z. 8 L. br.
Die Behandlung zeigt dagegen, obwohl von grossem Geschick,
etwas Hartes, welches nach der richtigen Bemerkung von
F. von Bartsch an die Arbeiten des Mateo di Giovanni
Dei erinnert.
Peregrino da Cesena.
9—12. Arabesken, deren schöne Erfindung lebhaft an A. Man-
tegna mahnt. Von trefflicher Ausführung (D. 257—260).
13. Ein römischer Feldherr, von acht Senatoren umgeben, bringt
ein Opfer dar. Bez. 1459. Trefflich componirt und aus-
geführt.
l) Le Peintre graveur. Th. I. S. 277.
Malers Gentile da Fabriano zeigt, beigetreten ist J). Seiner
Ansicht, dass die Arbeit nicht von M. Finiguerra herrührt,
kann ich indess nicht beistimmen.
Florentinische Niellen aus Finiguerras Zeit.
* 3. Die Kreuzigung, eine reiche und sehr schöne Composition
* mit den beiden Schächern. Heber dem Kreuz der Pelican,
welcher, in Beziehung auf den Opfertod Christi, seine Jungen
mit seinem Blute füttert, und zu dessen Seiten, wie auf den
frühsten Darstellungen dieses Gegenstandes, Sonne und Mond.
Dieses für ein Denkmal dieser Art grosse Blatt (3 Z. 81/2 L. h.,
2 Z. 7 L. br.) ist in jedem Betracht eins der schönsten,
welche ich kenne. Die Composition, zumal die Gruppe der
Frauen, welche die ohnmächtige Maria unterstützen, ist vor-
trefflich, der Ausdruck in den Köpfen von feiner Beseelung,
die Zeichnung der Figuren, von schlanken, edlen Proportionen,
vollendet, die Behandlung endlich übertrifft, nach der richtigen
Bemerkung von F. von Bartsch, an Zartheit die Arbeiten
des Finiguerra, doch kann ich der Ansicht von Rudolf Weigel,
welcher sie dem A. Pollajuolo zutheilen will, nicht bei-
stimmen , indem ich weder in den Stichen, noch in den
Bildern desselben eine ähnliche Feinheit des Gefühls ge-
funden habe.
* 3. Die Bekehrung des Paulus. Die sehr dramatische Composition
* ist ebenso reich, als meisterlich. Alles an Schönheit über-
trifft aber eine Gruppe von fünfzehn Personen im Hinter-
gründe, welche der Rede des Paulus zuhören. In der Luft,
in einem Lichtglanze, Gott Vater von acht Cherubim und
vier Engelknaben umgeben. 4 Z. 1 '/2 L. h., 2 Z. 8 L. br.
Die Behandlung zeigt dagegen, obwohl von grossem Geschick,
etwas Hartes, welches nach der richtigen Bemerkung von
F. von Bartsch an die Arbeiten des Mateo di Giovanni
Dei erinnert.
Peregrino da Cesena.
9—12. Arabesken, deren schöne Erfindung lebhaft an A. Man-
tegna mahnt. Von trefflicher Ausführung (D. 257—260).
13. Ein römischer Feldherr, von acht Senatoren umgeben, bringt
ein Opfer dar. Bez. 1459. Trefflich componirt und aus-
geführt.
l) Le Peintre graveur. Th. I. S. 277.