Der antike Eros.
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sowie die Gruppierung von Eros und Anteros, welch letztere
miteinander um einen Palmzweig ringend dargestellt werden.
Bereits Ende des 4. Jahrhunderts vorkommend, doch erst
in der späteren Zeit allgemein gebräuchlich und häufig ist die
Gruppierung von Eros und Psyche. Die früheste derartige
Darstellung dürfte auf einem Bronzerelief im Berliner Museum
aus dem Ende des 4. Jahrhunderts gegeben sein (abgeb. Arch.
Ztg. 1884, Taf. I; vergleiche dazu den Aufsatz von Wolters,
ebenda S. 1 ff.). Ebenfalls noch eine frühe Darstellung ist ein
Thonrelief aus der Sammlung Sabouroff (Furtwängler, Samml.
Sab., Taf. 135). Auf beiden Reliefs hat Psyche noch Vogel-
flügel, während sie später fast ausschliesslich mit Schmetter-
lingsflügeln gebildet wird. In der späteren Zeit kommen Eros
und Psyche in den mannigfachsten Gruppierungen vor. Psyche
wird häufig von Eros oder mehreren Eroten gequält, indem
sie mit Fackeln gesengt wird, oder an den Haaren gerissen,
getreten, mit Wasser begossen, sinnbildlich für die durch die
Liebe gequälte Seele (Beispiele auf Gemmen bei Cades, Müll.-
Wies., D. a. K. u. a. O.). Auch werden zwei Psychen vor
einen Wagen gespannt, wrnbei sich Eros der Fackel als Peitsche
bedient, so auf einem geschnittenen Steine (Müll.-Wies. 690),
und besonders an dieser Stelle zu erwähnen, da eine ähnliche
Gemme von Donatello kopiert ist: Bracci mon. I. agg. 221
(Mus. Borb. IV. 39); auf letzterer steht Eros auf der Deichsel
des Wagens, die beiden Psychen mit der Fackel als Peitsche
antreibend. Im Wagen sitzen Dionysos und Ariadne, ein wei-
terer Amor befindet sich neben dem Rade, dasselbe hemmend.
— Sehr oft wird Psyche nicht nur als Mädchen mit Schmetter-
lingsflügeln, sondern vollkommen als Schmetterling dargestellt,
und in solcher Gestalt von Amor gequält, indem er ihm die
Flügel verbrennt, ihn sengt oder ebenfalls vor Wägelchen
spannt. Aber auch mit anderen Tieren, Schwänen, Böcken,
Delphinen, Hähnen, sehen wir Eros fahren, namentlich auf
Gemmen. Mit Delphinen wird Eros auch in anderer Weise
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sowie die Gruppierung von Eros und Anteros, welch letztere
miteinander um einen Palmzweig ringend dargestellt werden.
Bereits Ende des 4. Jahrhunderts vorkommend, doch erst
in der späteren Zeit allgemein gebräuchlich und häufig ist die
Gruppierung von Eros und Psyche. Die früheste derartige
Darstellung dürfte auf einem Bronzerelief im Berliner Museum
aus dem Ende des 4. Jahrhunderts gegeben sein (abgeb. Arch.
Ztg. 1884, Taf. I; vergleiche dazu den Aufsatz von Wolters,
ebenda S. 1 ff.). Ebenfalls noch eine frühe Darstellung ist ein
Thonrelief aus der Sammlung Sabouroff (Furtwängler, Samml.
Sab., Taf. 135). Auf beiden Reliefs hat Psyche noch Vogel-
flügel, während sie später fast ausschliesslich mit Schmetter-
lingsflügeln gebildet wird. In der späteren Zeit kommen Eros
und Psyche in den mannigfachsten Gruppierungen vor. Psyche
wird häufig von Eros oder mehreren Eroten gequält, indem
sie mit Fackeln gesengt wird, oder an den Haaren gerissen,
getreten, mit Wasser begossen, sinnbildlich für die durch die
Liebe gequälte Seele (Beispiele auf Gemmen bei Cades, Müll.-
Wies., D. a. K. u. a. O.). Auch werden zwei Psychen vor
einen Wagen gespannt, wrnbei sich Eros der Fackel als Peitsche
bedient, so auf einem geschnittenen Steine (Müll.-Wies. 690),
und besonders an dieser Stelle zu erwähnen, da eine ähnliche
Gemme von Donatello kopiert ist: Bracci mon. I. agg. 221
(Mus. Borb. IV. 39); auf letzterer steht Eros auf der Deichsel
des Wagens, die beiden Psychen mit der Fackel als Peitsche
antreibend. Im Wagen sitzen Dionysos und Ariadne, ein wei-
terer Amor befindet sich neben dem Rade, dasselbe hemmend.
— Sehr oft wird Psyche nicht nur als Mädchen mit Schmetter-
lingsflügeln, sondern vollkommen als Schmetterling dargestellt,
und in solcher Gestalt von Amor gequält, indem er ihm die
Flügel verbrennt, ihn sengt oder ebenfalls vor Wägelchen
spannt. Aber auch mit anderen Tieren, Schwänen, Böcken,
Delphinen, Hähnen, sehen wir Eros fahren, namentlich auf
Gemmen. Mit Delphinen wird Eros auch in anderer Weise