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Drittes Kapitel. Briefe.
er sei in Deutschland 50 fl wert. Doch werdet Ihr wohl inne werden,
ob sie wahr sagen oder lügen. Ich verstehe mich nicht darauf. Ich
hatte zuerst einen Amethyst gekauft, vermeint von einem guten Freunde,
um 12 Dukaten; der hatte mich betrogen, denn er war nicht sieben
wert. Doch legten sich gute Gesellen ins Mittel, daß ich ihm den
Stein wieder gab und ein Fischessen zahlte. Da war ich froh und
nahm schnell mein Geld wieder. Und wie mir gute Freunde den
Ring geschätzt haben, so kommt der Stein nicht viel höher als auf
19 Gulden rheinisch. Denn er wiegt ungefähr 5 fl an Gold, so das;
ich damit doch nicht Euer Ziel überschritten habe, da Ihr schreibt:
von 15 fl bis zu 20 fl.
Aber die anderen Steine habe ich noch nicht kaufen können,
denn man findet sie selten gleich zusammen. Aber ich will noch allen
Fleiß anwenden. Sie sprechen, daß Ihr in Deutschland solch schlechtes
Narrenwerk wohlfeiler findet, und sonderlich jetzt auf der Frankfurter
Messe denn in Italien. Sie (die Leute) führen solches Ding alles
mit sich hinaus. Und besonders mit dem Hyazinthenkreuzchen haben
sie meiner gespottet, da ich von 2 Dukaten sagte. Darum schreibt
mir bald, wie ich mich damit verhalten soll. Ich habe irgendwo
erfahren einen guten Diamantenschmuck, weiß noch nicht, wie im
Preise. Den will ich Euch kaufen bis auf weitere Zuschrift. Denn
die Smaragde sind so teuer, als ich alle meine Tage ein Ding gesehen
habe. Es mag einer gar leicht ein Amethyststeinchen haben, er achtet's
auf 20 oder 25 Dukaten.
Ich halte ganz dafür, Ihr habt ein WeibZ genommen. Schaut
nun, daß Ihr nicht einen Meister überkommt. Doch seid Ihr weise
genug, wenn Ihr's braucht.
Lieber Herr Pirkheimer! Andreas KünhoferZ läßt seinen Dienst
sagen — er wird Euch mittlerweile schreiben — und bittet Euch,
Ihr wollet, wenn Not wäre, ihn bei den Herren^) verantworten,
y Dürer neckt den jungen Witwer Pirtheimer, weil er nicht eifrig geschrieben
hat; er habe sich wieder vermählt, er solle sich hüten, unter den Pantoffel zu kommen.
y Mit diesem jungen Nürnberger verkehrte Dürer viel in Venedig. Er studierte
Mathematik und Astronomie und wurde später Sekretär in der päpstlichen Kanzlei
zu Rom.
y beim Rate, der über Nürnberger, welche im Auslande studierten, eine Art
Aufsicht führte. Vielleicht hatte auch Kunhofer ein Stipendium erhalten. In Padua
fand er nicht die rechte Förderung seiner mathematischen Studien.
Drittes Kapitel. Briefe.
er sei in Deutschland 50 fl wert. Doch werdet Ihr wohl inne werden,
ob sie wahr sagen oder lügen. Ich verstehe mich nicht darauf. Ich
hatte zuerst einen Amethyst gekauft, vermeint von einem guten Freunde,
um 12 Dukaten; der hatte mich betrogen, denn er war nicht sieben
wert. Doch legten sich gute Gesellen ins Mittel, daß ich ihm den
Stein wieder gab und ein Fischessen zahlte. Da war ich froh und
nahm schnell mein Geld wieder. Und wie mir gute Freunde den
Ring geschätzt haben, so kommt der Stein nicht viel höher als auf
19 Gulden rheinisch. Denn er wiegt ungefähr 5 fl an Gold, so das;
ich damit doch nicht Euer Ziel überschritten habe, da Ihr schreibt:
von 15 fl bis zu 20 fl.
Aber die anderen Steine habe ich noch nicht kaufen können,
denn man findet sie selten gleich zusammen. Aber ich will noch allen
Fleiß anwenden. Sie sprechen, daß Ihr in Deutschland solch schlechtes
Narrenwerk wohlfeiler findet, und sonderlich jetzt auf der Frankfurter
Messe denn in Italien. Sie (die Leute) führen solches Ding alles
mit sich hinaus. Und besonders mit dem Hyazinthenkreuzchen haben
sie meiner gespottet, da ich von 2 Dukaten sagte. Darum schreibt
mir bald, wie ich mich damit verhalten soll. Ich habe irgendwo
erfahren einen guten Diamantenschmuck, weiß noch nicht, wie im
Preise. Den will ich Euch kaufen bis auf weitere Zuschrift. Denn
die Smaragde sind so teuer, als ich alle meine Tage ein Ding gesehen
habe. Es mag einer gar leicht ein Amethyststeinchen haben, er achtet's
auf 20 oder 25 Dukaten.
Ich halte ganz dafür, Ihr habt ein WeibZ genommen. Schaut
nun, daß Ihr nicht einen Meister überkommt. Doch seid Ihr weise
genug, wenn Ihr's braucht.
Lieber Herr Pirkheimer! Andreas KünhoferZ läßt seinen Dienst
sagen — er wird Euch mittlerweile schreiben — und bittet Euch,
Ihr wollet, wenn Not wäre, ihn bei den Herren^) verantworten,
y Dürer neckt den jungen Witwer Pirtheimer, weil er nicht eifrig geschrieben
hat; er habe sich wieder vermählt, er solle sich hüten, unter den Pantoffel zu kommen.
y Mit diesem jungen Nürnberger verkehrte Dürer viel in Venedig. Er studierte
Mathematik und Astronomie und wurde später Sekretär in der päpstlichen Kanzlei
zu Rom.
y beim Rate, der über Nürnberger, welche im Auslande studierten, eine Art
Aufsicht führte. Vielleicht hatte auch Kunhofer ein Stipendium erhalten. In Padua
fand er nicht die rechte Förderung seiner mathematischen Studien.