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Fünftes Kapitel. Tagebuch der Reise in die Niederlande.
25.
Ein jeder kehr vor seinem Tor,
Er findet ja Kot genug davor.
26.
Welcher Mensch ein neidig Herz hat,
Das bringt ihm aufgehaüften Unrat.
Mit dem Jahre 1510 scheint Dürer seine dichterischen Versuche
eingestellt zu haben. Er fühlte jetzt selbst, datz er kein Dichter war,
und datz seinen Versen poetischer Schwung abging, während die
Form mangelhaft und die Reime oftmals gezwungen waren.
Fünftes Kapitel.
Tagebuch der Reise in die Niederlande.
«Juli 1520-Juli 1521».
Im Jahre 1520.
Donnerstag nach Kiliani (12. Juli) habe ich, Albrecht Dürer,
auf meine Zehrung und Rechnung mich mit meinem Weibeft
von Nürnberg hinweg in die Niederlande aufgemacht, ft
Und da wir an demselben Tage durch Erlangen ge-
zogen waren, da kehrten wir zu Nacht zu Baiersdorf ein und
verzehrten daselbst 3 Pfund weniger 6 d.ft Darnach sind wir am
nächsten Tage, am Freitage (13. Juli), nach Forchheim gekom-
men, und ich gab da für das Geleiteft 22 d.
ft Auch die Magd Susanna begleitete das Ehepaar.
h Auf diese weite und beschwerliche Reise hatten sich kurz vorher Albrecht und
Agnes durch eine Wallfahrt nach dem Gnadenorte Vierzehnheiligen vorbereitet.
Der Hauptzweck derselben war die Bestätigung des Leibgedinges von 100 Gulden
von dem neuen Kaiser Karl V. zu erlangen.
ft Ein Pfund ist eine Rechnungsmünze für 30 Silber- oder Weißpfennige und
entspricht fast 2 ZL Mark jetziger Währung. Ein silberner oder weißer Pfennig (cksimring,
abgekürzt d) ist eine Silbermünze von 8 heutigen Pfennigen. Man muß jedoch immer
bedenken, daß damals die Kaufkraft des Geldes eine 5 fach höhere war.
ft Geleitung mit dem Nebenbegriff des Schutzes. Ein berittener Reisiger hatte
die Gesellschaft geleitet.
Fünftes Kapitel. Tagebuch der Reise in die Niederlande.
25.
Ein jeder kehr vor seinem Tor,
Er findet ja Kot genug davor.
26.
Welcher Mensch ein neidig Herz hat,
Das bringt ihm aufgehaüften Unrat.
Mit dem Jahre 1510 scheint Dürer seine dichterischen Versuche
eingestellt zu haben. Er fühlte jetzt selbst, datz er kein Dichter war,
und datz seinen Versen poetischer Schwung abging, während die
Form mangelhaft und die Reime oftmals gezwungen waren.
Fünftes Kapitel.
Tagebuch der Reise in die Niederlande.
«Juli 1520-Juli 1521».
Im Jahre 1520.
Donnerstag nach Kiliani (12. Juli) habe ich, Albrecht Dürer,
auf meine Zehrung und Rechnung mich mit meinem Weibeft
von Nürnberg hinweg in die Niederlande aufgemacht, ft
Und da wir an demselben Tage durch Erlangen ge-
zogen waren, da kehrten wir zu Nacht zu Baiersdorf ein und
verzehrten daselbst 3 Pfund weniger 6 d.ft Darnach sind wir am
nächsten Tage, am Freitage (13. Juli), nach Forchheim gekom-
men, und ich gab da für das Geleiteft 22 d.
ft Auch die Magd Susanna begleitete das Ehepaar.
h Auf diese weite und beschwerliche Reise hatten sich kurz vorher Albrecht und
Agnes durch eine Wallfahrt nach dem Gnadenorte Vierzehnheiligen vorbereitet.
Der Hauptzweck derselben war die Bestätigung des Leibgedinges von 100 Gulden
von dem neuen Kaiser Karl V. zu erlangen.
ft Ein Pfund ist eine Rechnungsmünze für 30 Silber- oder Weißpfennige und
entspricht fast 2 ZL Mark jetziger Währung. Ein silberner oder weißer Pfennig (cksimring,
abgekürzt d) ist eine Silbermünze von 8 heutigen Pfennigen. Man muß jedoch immer
bedenken, daß damals die Kaufkraft des Geldes eine 5 fach höhere war.
ft Geleitung mit dem Nebenbegriff des Schutzes. Ein berittener Reisiger hatte
die Gesellschaft geleitet.