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dem Fürstbischof dort melde (6. Januar 1753). Der Aufenthalt Neumanns fiel
in die zweite Hälfte des Januar bis in den Februar. Am 14. Februar 1753 war
er wieder in Würzburg. Zum letzten Male hatte er Bruchsal gesehen, dem: am
18. August 1753 starb er. Die neue Portalanlage umfaßte, wie sich aus dem
Mord mit Günther ergibt, die ganze Fronthöhe. Der ganze Aufwand betrug
nach Stahls Voranschlag 2606 Gulden.
3. Der Portalbau auf der Gartenseite.
Ein Jahr später beschloß Hutten, den die Arbeit an der Hofseite befriedigte,
auf der Westseite eine ähnliche Verbesserung zu schaffen, wozu ebenfalls Leon-
hard Stahl die Zeichnungen lieferte. Die Maurer- und Steinhauerarbeit wurde
dem Bruchsaler Bürger und Steinhauermeister Josef Anton Weber übertragen.
Am 9. Januar 1754 verpflichtete sich dieser, die zu den acht Säulen, acht Pilastern
oder Lisenen und zum Sockel nötigen großen Steine aus dem Sulzfelder Stein-
bruch zu liefern um 925 Gulden. Bis Pfingsten mußte alles zur Ablieferung
fertig sein. Am 23. März 1754 wurde Weber die Maurer- und Steinhauerarbeit
übertragen. Er verpflichtete sich, „das wirtlich stehende alte Portal so viel nur
immer möglich zum Nutzen und Gebrauch gdgster Herrschaft unschadhaft abzu-
brechen und die Steine auf die Seite zu schaffen, das Fundament nach Riß und
Modell zu graben, die acht Säulen nach Verdünnung des Stammes samt den
oberen Gürtlen fein auszuarbeiten, zu schleifen, stark zu verdollen und ins Blei
zu setzen, die Lisenen auszuarbeiten, mit Klammern, Dollen und Schleudern in
der Hauptmauer festzumachen und zu gießen, die neuen Brüstungen auf beiden
Seiten zwischen den zwei äußeren Lisenen wohl gearbeitet und verwahrt einzu-
setzen, die zwei nötigen Bänke nach übergebenem Profil auf die Brüstung mit
Quader zu versetzen, die Kapitäle auf die Säulen in neuer jouischer Ordnung
dem Bildhauer nach vorgeschriebenem Maß, Ausladung und Profil samt einer
Öffnung zu deu eisernen Riegel zu richten und zu fertigen". Für diese Arbeit
wurden ihm 2900 Gulden bestimmt.
Für die Bildhauerarbeit, nämlich die Kapitäle auf die Säulen und Lisenen,
die vier Tragsteine und das fürstbischöfliche Wappen wurde eine Probe von
Möhring, Virosteck und Günther gemacht. Als das Bauamt am 24. Juli 1754
sie prüfte, fand es, daß Günther „sowohl was den Fleiß und die Akkuratesse im
Arbeiten betrifft, als auch die Räsonabilität in Forderung des Arbeitslohnes
weit besser und wohlfeiler" sei. Ihm wurde daher die Arbeit uni 350 Gulden
übertragen. Auch sämtliche Ornamente über den Fenstern an Hinterem Saal
und Eartenportal wurden ihm um 45 Gulden verakkordiert (2. Oktober 1754).
Im Spätjahr 1754 stand der Portalbau in der Hauptsache fertig. Das große
Wappen sollte „nach Art des anderen" vergoldet, mit „gutem, siedheißen Firnis
oder Ol wohl und gut getränkt" alsdann ein guter Grund aufgelegt und „ein
gutes und dauerhaftes Gold in das Wetter aufgetragen" werden. Dafür wurden
72 Gulden bewilligt (18. September 1754).
 
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