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Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Palmyra - Ergebnisse der Expeditionen von 1902 und 1917 (Text) — Berlin, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.1808#0054
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DIE NEKROPOLEN

zugänglich, in die Beschreibung eingetragen. Das hauptsächliche Ziel unserer Aufnahme wurde darin gesehen, die Orientie-
rung bei künftigen Forschungen und die Fixierung späterer Einzelresultate zu erleichtern.

Der folgende Katalog enthält in örtlicher Folge aufgeführt die Vertreter der beiden für Palmyra typischen über der Erde ge-
legenen Grabbauten: der Grabtürme und der Grabtempel. Die unterirdischen Kammergräber, die dritte Hauptform des palmy-
renischen Grabes, sind dabei nur zusammenfassend behandelt, da ihre weitgehende Verschüttung und der Einsturz der Grab-
decken eine Katalogisierung der einzelnen Höhlen als zwecklos erscheinen ließ. Als eine besondere Gruppe harren gerade sie
einer aussichtsreichen gründlichen Erforschung und Aufdeckung durch den Spaten. Die Beschreibung ist in folgender Weise
angeordnet:

i. Westnekropole Nr. 1-86. (Tafel 25). - 2. Südwestnekropole Nr. 87-112. (Tafel 26, 2). - 3. Nordnekropole Nr. 113-179.
(Tafel 27). - 4. Südnekropole Nr. 180-204. (Tafel 26, 3). - 5. Der Grabtempel Nr. 86. (Tafel 28-35).

Die wichtigste in der Beschreibung der Nehropolen angeführte Literatur ist folgende:

R. Wood, The Ruins of Palmyra. London 1753. (Wood).

Cassas, Voyage pittoresque de la Syrie. Paris 1798. (Cassas).

Philippe Le Eas, Voyage archeologique en Grece et en Asie Mineure. II. Inscriptions par W. H. Waddington. Texte et Explication 3. Asie

Mineure, Syrie, Cliypre. Paris 1847. (Waddington).
M. de Vogüe, Syrie Centrale. Arcliitecture. I. Paris 1865-1877.

M. de Vogüe, Syrie Centrale. Inscriptions Semitiques. I. II. Paris 1868-1877 (De Vogüe).
Raphael Bernoville, Dix Jours en Palmyrene. Paris 1868.

A. D. Mordtmann in Sitzungsber. Bayer. Akademie, pliil. hist. Kl. 1875, II. Suppl. III.
Sachau, Zeitschr. d. D. Morgenland. Ges. 35 (1881), 728 (Sachau).
]. Euting, in Sitzungsber. Preuß. Akademie. 1885, 669 und 1887, 407.

Chabot, Notes d'fipigraphie et d'Archeologie Orientale in Journal Asiatique 9.S. XII. (1898 II) 68 ff. (Chabot, J. As.).
Repertoire d'fipigraphie Semitique Paris 1900 ff. (Repertoire).

Littmann, Publications of the American Expedition to Syrie IV. Semitic Inscriptions. 1904.
Sobernheim, Mitteilungen der Vorderasiat. Ges. X 1905, 2.
Chabot, Revue Biblique 29 (1920) Melanges 374, II, (Chabot, R. B.).
Chabot, Choix d'Inscriptions de Palmyre. Paris 1922 (Chabot, Choix).
J. Cantineau, Inventaire des Inscriptions de Palmyre (Publications du Musee National Syrien de Damas Nr. 1) fasc. IV. La Vallee des

Tombeaux, Beyrouth 1930. (Cantineau, Inv.) Fasc. VII. Les Necropoles Nord-Ouest et Nord. 1931 [Korrektur-Nachtrag].
J. Cantineau, Inscriptions Palmyreniennes in Revue d'Assyriologie 1930. (Ontineau, R.d'A.)
J. Cantineau, Textes funeraires Palmyreniens in Revue Biblique 1930. (Cantineau, R. B.)

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Von ^

enthält z-



1. DIE WESTNEKROPOLE (Taf. 25)

1. [Nordende der arabischen Mauer.]

2. Grabturm, auf der Südhöhe, als südlicher Eckturm der arabischen Mauer benutzt. Äußere Schale auf allen vier Seiten unten
herausgebrochen. 6,90x6,95 m. Orientierung 1500; erh. H. etwa 7,50. Polygonalmauerwerk in Mörtelverband in ungefähr
wagerechter Schichtung; innere Bruchsteinwand ohne Schichtung. Eine Sockelschicht, am besten auf der SW-Seite kenntlich,
lud gegen die aufgehende Wand 115 cm vor. Türöffnung nach der NO-Seite, erh. H. 96 cm; obere Brette 47 cm; die Seitenwände
ziehen sich nach oben ein. Sockelhöhe über der Unterkante der Türsteine 220 cm. An den übrigen drei Seiten von außen nach
innen gehende Loculi, deren unterer Teil im Schutt steckt. Die aufgehende Wand über dem Sockel zeigt eine schwache Ver-
jüngung nach oben; über der Tür in Sockelhöhe werden 14 Stufen einer Treppe im ersten Stock sichtbar, Stufenbreite 60,
Höhe und Tiefe etwa 20 cm. Die Treppe führte in ein zweites Stockwerk empor.

Nordöstlich von dem Turm am Abhang liegt eine Säulentrommel, L. 195 cm, Dm. 87 cm; an der Oberseite rechteckiges Zapfen-
loch in der Mitte und vier in den Axen.

3. Reste eines Grabtempels, genannt Kasr el-abjad, aus Werkstein, von uns nicht untersucht, nach Can-
tineau, Inv. 43 von Ingholt im November 1928 ausgegraben.

4. Grabturm, erster Turm auf der NO-Höhe von W. Technik des Mauerwerks wie 2, aber roher.
5,05 x 5,05 m. Or. 400; erh. H. etwa 6 m. Sockel mit zwei Absätzen, gesamte H. etwa 2,60 m. Je zwei Loculi
auf der SO- und NW-Seite. Über dem Sockelgeschoß führt von SW eine Treppe empor von 11 Stufen,
die nach SO in einen Mittelgang umbiegt; der Treppengang ist nach oben ansteigend mit Platten gedeckt;
der untere Teil der Treppe ist ausgebrochen (Abb. 44).

„ 5. Grabturm, zweiter Turm auf der NO-Höhe. Technik des Mauerwerks wie bei 2. 6,54)-. 6,54 m. Or. 1250.

Abb. 44. I urm 4, ' ' _ "^ "^ '

Grundriß des Erd- Über geradem Sockel schräge Böschung, dann gerade aufsteigende Wände. Auf der NW-Seite nach SO
gcschosi.es 1:2oo drei doppelt tiefe Loculi, für zwei Bestattungen hintereinander, H. 80, Br. unten 56, oben 40, Tiefe 210 cm,

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