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Wilpert, Joseph [Editor]
Die Malereien der Katakomben Roms (Text): Die Malereien der Katakomben Roms — Freiburg i.Br., 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.1340#0010

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J 'erwert.

Obgleich die Katakombengemälde infolge des fortgesetzten Studiums, das ich auf
sie verwendete, mir immer vertrauter wurden, so hielt ich es in der ersten Zeit für
nothwendig, Exkursionen mit Fachmännern in die unterirdischen Grüfte zu machen,
um mein Urtheil über den künstlerischen Werth und das Alter der Fresken prüfen zu
können. Ich erwähne mit Namen nur Herrn Prof. Mau, den besten Kenner Pompeji's,
der mich fast in alle grösseren Nekropolen zu begleiten die Güte hatte. Von beson-
derem Werthe war es mir, zu konstatiren, dass meine chronologische Schätzung der
ältesten Malereien in der Katakombe der hl. Domitilla seine volle Zustimmung ge-
funden hat.

Die Eintheilung des Stoffes ergab sich von selbst. Der Text zerfällt in zwei
Theile, welche je ein Buch bilden. In den ersten Theil habe ich alle diejenigen Erör-
terungen verwiesen, die zur allgemeinen Kenntniss der Malereien nothwendig sind.
Daher behandle ich zunächst die Technik und füge einige Bemerkungen über den
Stand derer hinzu, welche die Malereien ausgeführt haben (i. Kapitel). An zweiter
Stelle wird das Verhältniss der christlichen zur heidnischen Malerei untersucht und
alles das festgestellt, was die Maler der Katakomben aus der heidnischen Kunst über-
nommen und was sie selbst geschaffen haben (2. K.); um den Gang der Untersuchun-
gen zu vereinfachen und möglichst übersichtlich zu gestalten, werden die übernom-
menen Formen gleich näher berücksichtigt, während die christlichen Schöpfungen erst
im besonderen Theile ihre volle Erledigung finden. Es kommen dann die Detail-
forschungen über die Gewandung (3. K.), die Bart- und Haartracht (4. K.), die Por-
traitfrage (5. K.) und die Gesten (6. K.) der in den Malereien auftretenden Persön-
lichkeiten zur Besprechung. Die aus diesen Forschungen sich ergebenden Resultate
helfen uns einerseits in der Erklärung der dargestellten Gegenstände, anderseits sind
sie eine sichere und werthvolle Stütze in der Bestimmung des Alters der Fresken
(7. K.). Nach einigen Bemerkungen über den künstlerischen Wert derselben (8. K.)
werden die Principien, welche den Archäologen bei der Auslegung der Malereien reli-
giösen Inhaltes zu leiten haben, aufgestellt (9. K.) und auf die hervorragendsten Bilder-
cyklen des 2., 3. und 4. Jahrhunderts angewendet (10. K.). Schliesslich zeige ich, in
was für einem Zustande die Fresken auf uns gekommen sind (11. K.) und wie man
sie seit der Wiederauffindung der Katakomben bis in unsere Zeit hinein veröffent-
licht hat (12. K.). — Das zweite Buch ist dem Inhalte der Gemälde gewidmet. Im Ge-
gensatz zu der beliebten Eintheilung derselben in ikonographische, biblische, liturgi-
sche u. s. f. habe ich die Darstellungen nach der Art ihres Gegenstandes zu bestimmten
Gruppen zusammengefasst und jede von ihnen für sich behandelt. Diese Methode
bietet den Vortheil, dass die leicht verständlichen Malereien jene, deren Komposition
 
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