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Wischermann, Heinfried; Wischermann, Heinfried [Hrsg.]
Berichte und Forschungen zur Kunstgeschichte (Band 5): Grabmal, Grabdenkmal und Memoria im Mittelalter — Berlin: Wasmuth, 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.57031#0010
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die Sammlung der Sohriftquellen zumindest: zu jedem bedeu-
tenden Stück, erlangt werden können.
II.
Sin Grabmal ist, um.mit einem allgemeinen Definitions-
versuch zu beginnen, ein Zeichen für einen Toten an seiner
Beisetzungsstätte oder ein Bauwerk: als seins Grabstätte,
d.h. als Mausoleum. Ausgeklammert werden im folgenden Mau-
lö)
soleen " und außerhalb eines Kirchenraums befindliche
Grabmonumente. Berücksichtigt sind überwiegend zeitgenössi-
sche, also kurz vor oder kurz nach dem Tode des Bestatteten
errichtete Monumente, die sich in einem Sakralraum be-
finden- Als auffallendstes Merkmal des Grabmals gilt die
direkte Verbindung mit einem Grab, über dem es in aller
Regel aufgestellt ist. Alle Abgrenzungsversuche zu anderen
Totenerinrerungsmalen wie dem Epitaph, dem Wanddenkmal,
dem Kenötaph beruhen auf dieser Überlegung.
Präzisieren wir unsere Aussage über das Kurzbold-Monument
, so läßt sich sagen: Es handelt sich um ein ehemaliges
Grabmal, das von der zugehörigen Grabstätte und der einem
Stiftergrab vorbehaltenen Aufstellung in der Vierung oder
dem östlichen Langnaus c0abgerückt und museal wiederver-
wandt wurde.
III.
Bekannt ist in groben Umrissen die Geschichte des christ-
lichen Grabmals, sein Auftreten, seine Verbreitung. Bekannt
sind die wesentlichen Formen. Wir unterscheiden bei den im
Kirchenraum, aufgestellten Monumenten des Mittelalters u.a.:
den Sarkophag, Grabverschlußplatten mit Figuren, Symbolen
oder Wappen, die Tumba und das Tischgrab. Bach der Auf-
ste.llungsart können wir u.a. das Wandgrab und das Freigrab
benennen. Schließlich sind auch Gruppenbildungen nach der
Zahl der dargecte.llten Figuren, nach dem Material, nach
der sozialen Gruppenzugehörigkeit der Toten möglich.
 
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