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Wörner, Alfred [Hrsg.]; Städtisches Hospital zum Heiligen Geist <Schwäbisch Gmünd> [Hrsg.]
Das städtische Hospital zum Hl. Geist in Schwäb. Gmünd in Vergangenheit und Gegenwart: mit einer Abh. über die Geschichte der Hospitäler im Altertum und Mittelalter und einem medicinisch-wissenschaftlichen Anh. — Tübingen, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.29797#0078

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58

Pf'isterei.

25. [lj. Es solle [allweg] das mehl wie obgemelt yon der mulin in
ain oder mehr verschlossen gemach gemessen, auch was für mehl in die
pfisterey gebraucht würdt, sol den pfistern in beysein des spitalmaisters
oder schreibers uf ain bächt streichin 1) furgemessen 2), von inen ufge-
schriben und alle vier wochen wievil streichin melb verbachen und wie
vil sie bacht brot gegeben verrechnet werden und von den pfiegern erst-
lich wolgemerckht, wie vil ain gantze becht ungeförlich laiblen geben mögen.

1608. 1) „uf ain bächt streichin“ durchstrichen.

2) hineinkorrigiert „die straiclien“.

26. [2], Auch sollen sich clie pfister [in allweg] befleissen, dass sie
fiirohin sovil miiglich die laiblen nit grosser dan ains uf dritthalb pfundt
[schwer] bachen solien und darmit [auch!] die armen pfröndner fürohin
mit dem brot weder zu vil oder wenig beschehe, also solle inen das brot
fürohin gewogen und flir ain jedes laiblin drithalb pfundt und also wo-
clienlich für fünf laiblin dreyzehendthalb pfundt und inen alle wochen uf
ainmahl gegeben werden.

27. [3]. Es sollen die pfister bey iren geschworen ayden weder tags
oder nachts in der pfisterei niemandt [anderes] als die jehnen [dan allein
diejenige], so das brot daraus tragen, es sey gleich von irem gesindt auch
andere leute [oder anderen leuten] in der stat, vil weniger die [spital]
knecht oder megt auss oder eingehn lassen und wan die pfister ain nacht
bachen, sollen sie [nit ailain] dieselbige nacht nicht allein, sonder auch
den tag bis sie aussbachen, nicht heim oder sonst aus dem Spittal gehn,
alles bey hoher straff 1).

1608. 1) „alies bei holier straff“ durchstrichen.

28. [4]. Und soile allwegen dem spittalmaister das brot ausser der
pfisterey gezelt in das gewelb gelifert werden und solle khain brot in
oder ausserhalb dem gewelb gethon werden, es sey dan der spittalmaister
oder sein hausfrau selbsten darbey, wie sie clan allein die schlissel darzu
haben sollen.

29. [5]. Ebenmessig solle der spittalmaister das brot der brotmagt
in ir stuben auch gezelt liifern und sein guet achtung haben, was täg-
lich fiir brot uf die diener, reiche pfröndner, knecht und magt ordinari
gehn möge, darmit er der magt das brot darnach täglich liffern möchte,
auch solle er spittalmaister gemelter magt täglich uf die arme nach ge-
legenheit cler zeiten genante laiblen anttwurten und solle aus ainem laib-
lin acht stuckh geschnitten und ainem ain stuckh (es weren dan arme
potten oder alte krancke leut, da ainem ain viertel von ainem laiblin ge-
geben werden) geben und sol in alwegen der spitalmaister, schreiber, die
maisterin auch gemelte brotmagt guete achtung haben, das khain brot
mehr wie liievor beschehen etwan von verwantnus, frendtschaft oder an-
 
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