Bibliographisch-kritischer Nachtrag
Die Byzantinische Kunst.
I. Grundlagen und Entwicklungsgang der byzantinischen Kunst.
S. 365f. In den letztverflossenen zwei Jahrzehnten hat die byzantinische Kunstforschung bemerkenswerte
Fortschritte gemacht und besonders in den Balkanländern einen bedeutenden Aufschwung genommen. Die
Gesamtentwicklung der byzantinischen Kunst verfolgt von ihren Vorstufen aus das in erweiterter zweiter Auf-
lage vorliegende Handbuch von Ch. Diehl, Manuel d’art byzant. 2me ed. 1925/26, I/Il; vgl. meine Besprechung in
der Byzant. Zeitschr. 1928, S. 146ff. Eine zusammenfassende Darstellung der neueren Forschungsergebnisse
gibt auch O. M. Dalton, East Christian art 1925, sowie mit Verarbeitung aller Neuentdeckungen und Funde des
letzten Jahrzehnts D. Talbot Rice, Byzantine art, Oxford 1935; vgl. meine Besprechung in der D. Lit.-Ztg.
1935, N. 34. Eine gedrängte Übersicht der altbyzantinischen Periode enthält die Einleitung des reichen Ab-
bildungswerkes von H. Peirce et R. Tyler, L’art byzant. 1933/34, I/II. Das Wesen ihrer Stilbildung wurde ver-
ständnisvoll gekennzeichnet von S. Guyer, Münch. Jahrb. d. K.-Wiss. 1931, S. 99 ff. und Syria 1933, p. 58ss.
Die Kunstblüte des hohen Mittelalters schildert die fesselnde, aber nicht unanfechtbare Skizze von G. Duthuit,
Byzance et l’art du XIIe siede, 1926; vgl. die Besprechung von N. Brunow, Byzant. Zeitschr. 1928, S. 75f.
Eine freie Folge von Studien zur byzantinischen Kunst im weitesten Sinne vereinigt das Sammelwerk Melanges
Diehl, 1930, I/II und die Festgabe zu A. Heisenbergs 60. Geburtstage, Byzant. Zeitschr. Bd. XXX (1930)
sowie über ihre Ausbreitung in den osteuropäischen (slawischen) und orientalischen Außenländern, die von
G. Millet begründete Serienpublikation Byzance et l’Orient I—VII. Für die Kunst der Balkanländer bieten das
Bull, de l’Inst. archeol. bulgare 1910—1934 sowie der Starinar, Rev. de la Soc. archeol. de Beigrade 1934, I—V
und das Bulletinul Comissiuni Monumentei or Istorice 1908—1934 die Ergebnisse der fortschreitenden Landes-
forschung. Über das Gesamtgebiet verbreiten sich die “Eirexripii; xwv ßuZlavx. crxoubwv 1924—1930 der Aka-
demie von Athen und die Jahrgänge des russischen Seminarium (bzw. Institutum) Kondakovianum 1926—1934
in Prag sowie die Akten der drei internationalen Kongresse für Byzantinistik in Bukarest (1927), Belgrad (1927)
und Athen (1930), während die des vierten in Sofia (1934) noch ausstehen. Eine lehrreiche Überschau der
Plastik, Miniatur und Ikonenmalerei und des Kunstgewerbes bot die Ausstellung im Pavillon Marsan des Louvre
1931; vgl. darüber Ch. Diehl, La revue de l’art 1931, LX, p. 49ss. u. W. Volbach, Zeitschr. f. bild. K- 1931/2,
S. 102 ff. Die auf italienischem Boden erhaltenen Denkmäler wurden in neuen Aufnahmen vereinigt von A. Cola-
santi, L’arte bizantina in Italia, 1922. Zu den älteren Zeitschriften sind hinzugekommen das von H. Gregoire
(Brüssel) geleitete Byzantion (1921—1934) und die von N. A. Bees begründeten Byzant.-neugriech. Jahrbb.
1919—1935 sowie der Sammelband der Studi-bizantini 1924 a. d. Pubblicaz. del Ist. per l’Europa Orient. Ser. II, 5.
Eine Übersicht der neueren Geschichtsforschung bietet A. Vasiljew, Hist, de l’empire byz. 1932, I/II.
II. Die Blüte der altbyzantinischen Baukunst und dekorativen Plastik.
S. 369. Die Neuerungen des konstruktiven Aufbaues und der Raumgestaltung in der Justinianischen Baukunst
erörtert in eingehenden Ausführungen über die Ausbildung der „übergreifenden Form“ H. Sedlmayr, Kunstwiss. For-
schungen, Wien 1933, II, S. 25ff. u. Byz. Ztschr. 1935, S. 38ff. Eine Gesamtübersicht gibt J. A. Hamilton, Byz. archit.
et decoration 1934, eine systematische Denkmälerschau mit Bibliogr. J. Ebersolt, Monuments d’archit. byz. 1934.
S. 370f. Aus dem Bericht Prokops geht hervor, daß die Wiederherstellung der Täuferkirche im Hebdomon
durch Justinian eben in der Einwölbung ihres inneren Aufbaues bestand, während sie vorher wahrscheinlich
ein hellenistisches ungewölbtes Oktogon mit Umgang darstellte, da offenbar die Grund- und vermutlich auch
O. Wulff, Byzantinische Kunst. 4
Die Byzantinische Kunst.
I. Grundlagen und Entwicklungsgang der byzantinischen Kunst.
S. 365f. In den letztverflossenen zwei Jahrzehnten hat die byzantinische Kunstforschung bemerkenswerte
Fortschritte gemacht und besonders in den Balkanländern einen bedeutenden Aufschwung genommen. Die
Gesamtentwicklung der byzantinischen Kunst verfolgt von ihren Vorstufen aus das in erweiterter zweiter Auf-
lage vorliegende Handbuch von Ch. Diehl, Manuel d’art byzant. 2me ed. 1925/26, I/Il; vgl. meine Besprechung in
der Byzant. Zeitschr. 1928, S. 146ff. Eine zusammenfassende Darstellung der neueren Forschungsergebnisse
gibt auch O. M. Dalton, East Christian art 1925, sowie mit Verarbeitung aller Neuentdeckungen und Funde des
letzten Jahrzehnts D. Talbot Rice, Byzantine art, Oxford 1935; vgl. meine Besprechung in der D. Lit.-Ztg.
1935, N. 34. Eine gedrängte Übersicht der altbyzantinischen Periode enthält die Einleitung des reichen Ab-
bildungswerkes von H. Peirce et R. Tyler, L’art byzant. 1933/34, I/II. Das Wesen ihrer Stilbildung wurde ver-
ständnisvoll gekennzeichnet von S. Guyer, Münch. Jahrb. d. K.-Wiss. 1931, S. 99 ff. und Syria 1933, p. 58ss.
Die Kunstblüte des hohen Mittelalters schildert die fesselnde, aber nicht unanfechtbare Skizze von G. Duthuit,
Byzance et l’art du XIIe siede, 1926; vgl. die Besprechung von N. Brunow, Byzant. Zeitschr. 1928, S. 75f.
Eine freie Folge von Studien zur byzantinischen Kunst im weitesten Sinne vereinigt das Sammelwerk Melanges
Diehl, 1930, I/II und die Festgabe zu A. Heisenbergs 60. Geburtstage, Byzant. Zeitschr. Bd. XXX (1930)
sowie über ihre Ausbreitung in den osteuropäischen (slawischen) und orientalischen Außenländern, die von
G. Millet begründete Serienpublikation Byzance et l’Orient I—VII. Für die Kunst der Balkanländer bieten das
Bull, de l’Inst. archeol. bulgare 1910—1934 sowie der Starinar, Rev. de la Soc. archeol. de Beigrade 1934, I—V
und das Bulletinul Comissiuni Monumentei or Istorice 1908—1934 die Ergebnisse der fortschreitenden Landes-
forschung. Über das Gesamtgebiet verbreiten sich die “Eirexripii; xwv ßuZlavx. crxoubwv 1924—1930 der Aka-
demie von Athen und die Jahrgänge des russischen Seminarium (bzw. Institutum) Kondakovianum 1926—1934
in Prag sowie die Akten der drei internationalen Kongresse für Byzantinistik in Bukarest (1927), Belgrad (1927)
und Athen (1930), während die des vierten in Sofia (1934) noch ausstehen. Eine lehrreiche Überschau der
Plastik, Miniatur und Ikonenmalerei und des Kunstgewerbes bot die Ausstellung im Pavillon Marsan des Louvre
1931; vgl. darüber Ch. Diehl, La revue de l’art 1931, LX, p. 49ss. u. W. Volbach, Zeitschr. f. bild. K- 1931/2,
S. 102 ff. Die auf italienischem Boden erhaltenen Denkmäler wurden in neuen Aufnahmen vereinigt von A. Cola-
santi, L’arte bizantina in Italia, 1922. Zu den älteren Zeitschriften sind hinzugekommen das von H. Gregoire
(Brüssel) geleitete Byzantion (1921—1934) und die von N. A. Bees begründeten Byzant.-neugriech. Jahrbb.
1919—1935 sowie der Sammelband der Studi-bizantini 1924 a. d. Pubblicaz. del Ist. per l’Europa Orient. Ser. II, 5.
Eine Übersicht der neueren Geschichtsforschung bietet A. Vasiljew, Hist, de l’empire byz. 1932, I/II.
II. Die Blüte der altbyzantinischen Baukunst und dekorativen Plastik.
S. 369. Die Neuerungen des konstruktiven Aufbaues und der Raumgestaltung in der Justinianischen Baukunst
erörtert in eingehenden Ausführungen über die Ausbildung der „übergreifenden Form“ H. Sedlmayr, Kunstwiss. For-
schungen, Wien 1933, II, S. 25ff. u. Byz. Ztschr. 1935, S. 38ff. Eine Gesamtübersicht gibt J. A. Hamilton, Byz. archit.
et decoration 1934, eine systematische Denkmälerschau mit Bibliogr. J. Ebersolt, Monuments d’archit. byz. 1934.
S. 370f. Aus dem Bericht Prokops geht hervor, daß die Wiederherstellung der Täuferkirche im Hebdomon
durch Justinian eben in der Einwölbung ihres inneren Aufbaues bestand, während sie vorher wahrscheinlich
ein hellenistisches ungewölbtes Oktogon mit Umgang darstellte, da offenbar die Grund- und vermutlich auch
O. Wulff, Byzantinische Kunst. 4