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ging die Holzpapyrussäule als Steinsäule in die Gräber und Tempel-
bauten über, uud schon zu Beginne der 12. Dynastie treten derartige
Säulen in den Felsengräbern von Beni Hassan und Gizeh ans.

Auch die Palme wurde von den Ägyptern in der Kunst verwandt,
indem sie die Nahrung des Leibes und Geistes sinnbildlich zur Dar-
stellung brachte. Die Palmensäule tritt in höchst
einfacher Nachbildung eines Palmenschaftes schon
im Tempel zn Soleb zur Zeit Amenhoteps III.
auf. Jm untern Nubien war die Form der
Palmensäule schon mehr entwickelt. Über dem
verjüngten, ziemlich schlanken Stamme bildet
sich das Kapitäl durch acht große Palmblätterz
die an den Spitzew wie vom Druck der darauf
liegenden Platten umgebogen erscheinen und
dadurch der Form den Ausdruck des elastischen
Lebens verleihen soll.

Neben den genannten Pflanzen treten nicht selten die k'ei-ssa eassia,
der Gattung der Lorbeergewächse angehöreud, und die Zweige der Akazie
als Verziernngsmotiv auf.

Gleichzeitig mögen noch zwei häufig vorkommende Ornamente er-
wähnt werden, obgleich sie dem Pflanzenreiche nicht angehören. Es
sind dies die geflügelte Scheibe und die Skarabüe. Unter der

ersteren verschlingen sich zwei Schlangen, die königlichen Symbole Ober-
und Unterägyptens. Diese Scheibe stellte die Sonne dar und wurde
an den Pforten der Tempel, auf Grab- und
Weihmonumenten, selbst auf den Gewändern
der Priester und Könige angebracht. Die
Skarabäe wurde namentlich ihrer wuuderbaren
Lebensweise halber vergöttert. Dieser Käfer,
welcher aus animälischen Auswürfen mit seinen Hinterfüßen eine Kugel
knetet, in welche er sein Ei legt und vergräbt, erschien den Ägyptern
 
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