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Dabei bleibt die mittlere, häutige Scheidewand auf dem Fruchtstiele
stehen (Senf, Kresse);

9) die Kapsel. Diese ist eine trockne, aufspringende Frucht, Nwlche aus
mehrern Fruchtblättern gebildet wird. Sie unterscheidet sich twn den
vorigen Frnchtarten leicht durch ihre Gestalt; sie ist kugelig, oder
länglich-kugelig. Sie besistt mehrere Samen (Gartenmohn, Bilseickraut).

Zu den saftigen Früchten gehören:

1) die Steinfrncht. Sie ist eine sastige, einsächrige und einsamige,
nicht ausspringende Frucht. Die Fruchthülle zersüllt in drei Schichten,
die Oberhaut, die mittlere sleischige und innere holzige
Schicht. Die lehtere, auch wohl Stein genannt, umschließt den
Samen (Kirsche, Pslaume);

2) die Beere. Diese ist eine sastige, meist einsächrige, nicht auf-
springende Frucht. Die Frnchthülle zersällt in eine änßere häutige
und eine innere musartige (Heidel-, Wein-, Johannisbeere);

3) die Kürbisfrncht ist eigenttich eine große Beere mit dicker, äußerer
Frnchthülle. Sie enthält sehr viele Samen, die ans wandständigen
Samentrügern angehestet sind (Kürbis, Gurke);

4) die Apselfrncht. Diese ist eine saftige, mehrfüchrige und mehr-
samige, nicht ansspringende Frncht. Die Frnchthülle zersällt in drei
Schichten, eine Oberhaut, eine Fleischschicht und eine innere hornige
(das Gehüuse oder Kernhaus). Gewöhnlich sind 5 Fächer vor-
handen (Apfel, Birne);

9) die sastige Springsrncht. Sastige Springsrüchte kommen selten
vor. Jhre Frnchthülle ist ivohl sastig, aber nicht breiartig (Walnuß).

Anmerk. Bearbeitet nach „Behrens, Lchrbuch der atlgemeinen Botanik."

Die Blatt- und Blütenformen nn Bergleiche mit den
elementar-geometrischen ^ormen.

Die Ähnlichkeit vieler Blütter mit geometrischen Formen läßt sich
an vielen Blattgebilden recht gnt nachweisen, und dieser Umstand er-
zeugte eine Lehrmethode, welche Blätter, Blüten nnd Früchte durch Be-
rechmmg der Größenverhältnisse tlnd Winkel ans elementar-geometrischen
Formen, wie dem gleichschenkligen, gleichseitigen Dreiecke, dem regel-
mäßigen Sechseck w. herznleiten suchte. Richtig ist es, daß meßbare
geometrische Fignren ein trefsliches Bildungsmittel sür das Auge sind,
nnd daß sich dieselben auch in gewissen Fällen mit Vorteil verwenden
 
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