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Nach der Beschafsenheit der Fruchthulle werden die Früchte iu

trockne uud saftige eingeteilt. Bei deu trocknen Früchteu ist die

Fruchthülle düuu und lederig oder dick und holzig, uie weich und saftig.

Die Fruchthülle der saftigen Früchte ift zur Reifezeit gauz oder teil-

weise weich uud saftig, häufig sogar mus- oder breiartig.

Zu den trockeneu Früchteu gehören:

1) die S chließfrucht. Sie befteht aus einer trocknen, nicht auf-
fpringenden lederartigen Fruchthülle, welche einen Sanien birgt
und mit diesem verwachsen ift, so daß sie uur schwer bon demselbeu
kaun getreuut lverdeu (Gräser);

2) die Nuß. Dieselbe ist gleichfalls eine trockue, einsamige, uicht
aufspringende Frucht. Jhre Fruchthülle ift dick, lederartig oder
holzig und nicht inuig au den Samen angewachseu, so daß der
leßtere uach Zertrünnnerung der Hülle unverletzt erhalteu bleibt.
Bisweilen ist die Nuß am Gruude von einem napfformigeu Gebilde
(dem Fruchtbecher) umgeben (Eichel, Haselnuß);

3) die Flügelnuß. Diese ist eine trockne, eiusamige, nicht auf-
springende Frucht, deren derbe Fruchthülle zu einem starkeu, breiten
Rande, dem Flügel, erweitert ift;

4) die Flügelfrucht. Sie unterscheidet fich von der vorigen da-
durch, daß sie zweisamig ist. Bei der Reife zerfällt sie iu zwei
Hälften, deren fede eiueu Flügel trägt und mit ihrenr obern Ende
au eiuem zweispaltigen Stielcheu, der Fruchtsüule, festgewachsen ift
(Ahoru);

5) die Spaltfrucht gleicht der vorhergehenden, ift fedoch ungeftügelt
(Kümmel, Fenchel);

6) die Balgfrucht ist eine trockne, aus eiuem Fruchtblatte gebildete
aufspringende, einfächrige Frucht. Das Aufspriugen geschieht durch
eine Längsspalte (Leberblümcheu, Ackelei);

7) die H ül s e. Diese ist eine trockne, aufspringende, aus einem Frucht-
blatte gebildete, einfächrige Frucht. Sie ist stets mehrsamig. Die
Samen bilden eine Längsreihe. Das Aufspringen geschieht dnrch
zwei Längsspalteu. Die Form der Hülse ist schmal uud länglich
(Bohne, Linse);

8) die Schote ist eiue trockne, aufspriugende, aus zwei Fruchtblätterir
gebildete Frucht mit zwei Fächern. Sie ist stets mehrsamig, die
Samen sind in zwei Längsreihen angeordnet. Das Aufspringen ge-
schieht durch zwei Läugsspalten von nuten nach oben oder umgekehrt.

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