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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 3): Nachträge und Verzeichnis der Monogramme — Amsterdam, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.18168#0100
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Frutet — Geest.

(I. 593). Man hat sie in jüngster Zeit
als Werke des anonymen Maitre de
Moulins bezeichnet, aber bei der nach-
gewiesenen eklatanten Stilwandlung, wel-
che Froment bereits in den Jahren 1461
bis 1475 bekundete, ist es nicht unmög-
lich, daß er selbst sich hinter diesem ano-
nymen Maitre de Moulins verbirgt.

Gemälde: Aix (Provence). Kathedrale St. Sauveur.
Flügelaltar. Der brennende Dornbusch mit Maria und
dem Kinde. Vorn: Moses und ein Engel; links: König
Rene von Anjou, kniend, hinter ihm St. Moritz,
St. Anton und St. Magdalena; rechts: Die Königin
Jeanne de Laval mit St. Johannes Evang., St. Nicolas
und St. Agathe. Die Umrahmung des Mittelbildes ist
den in den Bildwerken des Roger van der Weyden I.
zu Brüssel so oft vorkommenden Basrelief Ornamenten
nachgebildet. Das Bild wurde von König Rene bei
Froment bestellt, der 1176 noch eine Restzahlung für
dasselbe erhielt. (Reprod. in dem Tafelwerke Bouchots
über die Ausst. d. Primitifs fr. in Paris, 1904; und
in Lea Arts. 1901. N. 28. p. 32, u. a. 0.); — Die
Legende des St. Mitre, der, von dem römischen Prätor
Arvandus zu Aquae Sextiae hingerichtet, sein Haupt
mit eigenen Händen in die Kathedrale trägt. Will-
kürlich dem Froment zugeschrieben, mit dem es nichts
gemein hat, als daß es sich in derselben Kathedrale
wie der brennende Dornbusch befindet. (Lichtdr. bei
Bouchot. Exp. d. Pr. fr.; und bei Reinach. II. 634.)

A v i g n o n. Seminar. Der Bischof St. Siffrein, in
ganzer Figur auf Goldgrund. Tempera. Das Bild war
früher ein Kistendeckel und die Zuweisung an Froment
ist ganz willkürlich.

Berlin. Koll. R. v. Kaufmann. Die Auferweckung
des Lazarus. Komposition von 15 Figuren. Der Petrus

und Lazarus erinnern an dieselben Figuren in der
Erweckung des Lazarus in Florenz, aber Froment scheint
diese beiden Figuren aus dem Bilde bei Kaufmann,
welches aller Wahrscheinlichkeit nach älter und vor
1461 gemalt wurde, entlehnt und benützt zu haben.
Die Zuweisung dieses Bildes an Froment ist sehr un-
sicher und es rührt nach a. A. von einem in Frankreich
tätigen Niederländer her, vielleicht von B a r t h e-
lemy de Clerc (III. 57) oder Coppin Del-f
(I. 392), da die Technik und Auffassung flämisch ist,
die Stadt im Hintergrunde aber eine französische
zu sein scheint.

Florenz. Uffizien. Flügelaltar. Erweckung des
Lazarus. Auf den Flügeln: Magdalena, die Füße Christi
salbend, und Martha, vor dem Heiland. Auf den Außen-
flügeln: Drei Stifter vor Maria. Bez. Nicolaus Fru-
inenti Absolvit hoc opus XII Kl. Junii Mo CCCC LXIo.
Das Bild stammt aus dem Kartäuserkloster zu Mugello.
(Lichtdr. in Les Arts. 1905. März. p. 25; bei Lafenestre.
Florence. 69; und bei Bouchot. Exp. d. Pr. fr. 1904.)

Paris. Louvre. König Rene und Jeanne de LavaL
seine Frau. Diptychon. Brustbilder. Wiederholung bei
Mme. Chabriere-Arles. (Lichtdr. bei Bouchot. Exp. d.
Prim. fr. 1904.)

Repert. II. 225; IX. 83; — G a z. d. B. Arts.
1895. XIII. 157; — L'A r t. 1877. II. 16; — Michiel.
L'Est. p. 436; — Bouchot. Exp. des Primitifs
fr. 1904.

Frutet. Francesco Frutet (I. 559).
Er war angeblich ein Schüler des Peter
de Kempener (I. 255).

Fruvtiers. Philip Fruytiers
(I. 559).

Gemälde (Nachtrag): Antwerpen. Familien-
bildnis. Fünf Figuren. Bez. PH. FRVYTIERS P. Ao.
1642. (1904 erworben.)

Gr.

Gaesbeeck. Adriaen van Gaes-
beek (I. 564).

Gemälde (Nachtrag): Leiden. Mus. Heilige Fa-
milie. In der Art Rcmbrandts. Voll bez. und 1647
datiert.

London. Herzog von Devonshire. Ger. Dow in
seinem Atelier, malend.

Gandy. Jacob (James) Gandy,
Maler; Schüler und geschickter Nach-
ahmer van Dyks, geb. 1619, f 1689. Er
arbeitete mehrere Jahre im Dienste des
Herzogs von Ormond in Irland.

Smith. III. 243.

Gaudy. Georges Gaudy, Maler und
Illustrationszeichner, geb. zu St. Josse-
ten-Noode 6. Okt. 1872, tätig zu Brüssel.

Gauw. Gerrit Gauw. Siehe Gerrit
Adriaensz G o u w. I. p. 606.

Geefs. Alexandre Georges
G e e f s (I. 569), Medailleur, geb. zu Ant-
werpen 1829, f zu Brüssel 1866.

Geertgen. Geertgen van Sint
Jans (I. 570).

Gemälde (Nachtrag): Amsterdam. Allegorische
Darstellung des Sühnopfers (recte die Familie der hl.
Anna). (Lichtdr. bei Lafenestre. Hollande, p. 230;
und in Meisterwerke des Ryks-Mus. p. 1); — Anbetung
der Könige. Willkürliche Zuweisung. (Umriß bei Rei-

nach. Repertoire. II. 100); — Christi Geburt. Angeblich
ein frühes Werk des Meisters. Sehr unsicher; —
Christus am Kreuz. Im Hintergrunde der Dom von
Utrecht. Schulbild.

Braunschweig. Diptychon. Maria, St. Anna,
St. Barbara und ein Kartäuser. Willkürliche Zuwei-
sung. (Umriß bei Reinach. I. 358.)

Madrid. Koll. Graf Valencia de San
Juan. Diptychon. Die Grablegung und die Gefangen-
nahme Christi. Zweifelhaft. (Lichtdr. in Les Arts.
1909. März. p. 4.)

Prag. Rudolfinum. Anbetung der Könige. Die
Benennung Geertgen van Sint Jans ist ganz willkürlich.
Das Bild ist wahrscheinlich von Adriaen Isen-
brandt. (Lichtdr. im Katalog. 1889. p. 72; und
in Bilderschatz. II. 386.)

Geerts. Edouard G e e r t s, Medail-
leur, geb. zu Brüssel 1846, f daselbst 1887.
Schüler von van der Stappen.

Geest. Cornelis van der Geest
(I. 571). Ein Gemälde von Willem
van Ha echt IL (1. 628, III. 96)
im Besitze des Lord Huntingfield
in Birmingham stellt einen Besuch
des Erzherzogs Albrecht und der Erzher-
zogin Isabella mit ihrem Gefolge in der
Galerie des C. van der Geest dar.
Das Gemälde war auf der Ausst. in Brügge
 
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