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Camphuyseu — Cardon.
zwei ovale Landschaften, auch JO. G. bez., waren
in der Sammlung Dr. Hugo Tomas in Prag.
Camphuysen. Raphael Camphuy-
seu (I. 240). Er bezeichnete mit dem
Monogramm R. C, welches auch für
Reynier Covyn (I. 318) oder Roelof
Coets (I. 314) gedeutet wird.
Gemälde (Nachtrag): Braunschweig. Fluß-
landschaft. Bez. E. G. (Der Kat. nennt das Bild
Renier Covyn.)
Düsseldorf. Koll. Werner Dahl, Verst. 1905
in Amsterdam. Flußlandschaft. Bez. R. Camphuysen.
Magdeburg. Mus. Ein dem Bilde in Braun-
schweig ähnliches hier Wouter Knyff genannt.
Campin. Robert Camp in (1.241).
Nach a. A. stammte er aus Yalenciennes
oder Hainault; Stockhein, das Dorf, aus
welchem seine Frau abstammte, liegt
nächst Maaseyck an dem Ufer der Maas.
Campin arbeitete bereits 140G in Tour-
nai und wurde von der Stadt vielfältig be-
schäftigt. 1123—1428 bekleidete er
mehrere Ämter in der Gilde. Am 21. März
1429 verurteilte man ihn aber zu zwei
Geldstrafen, zu einer Wallfahrt nach
Saint Gilles in der Provence und er-
klärte ihn für immer des Rechtes ver-
lustig, ein öffentliches Amt zu bekleiden.
1432 wurde er ..pour la vie orduriere et
dissolue qu'il nienait depuis longtemps,
lui, nomine marie, avec Laurence Polette"
für ein Jahr aus der Stadt verbannt.
Jacqueline von Bayern, die Gräfin von
Hainaut, die in solchen Dingen nachsich-
tiger war, verwendete sich bei dem Magi-
strat und bewirkte die Umwandlung sei-
ner Verbannung in eine Geldstrafe von
50 Sols. In demselben Jahre verließen
seine zwei vielgenannten Schüler R o-
g e r van der W e y d e n der Jüngere
und Jacques Daret sein Atelier.
Über Haquin de Blandain, der am
1. Mai 1426. und Willemet, der am
13. Mai 1427 bei ihm eingetreten war,
ist nichts Näheres bekannt. Außer den
bereits (I. 241) erwähnten Gemälden in
Madrid, welche ihm James Weale mit
feiner Begründung seines Urteils zuer-
kennt, werden ihm in jüngster Zeit auch
die nachstehend verzeichneten zugeschrie-
ben. Übrigens ist man geneigt, i h n für
den sogenannten Meister von F1 e-
malle zu halten, unter welchem man
bisher Jacques Daret vermutete, der
aber nach den neuesten Forschungen
nicht mehr als der Urheber der unter
diesem Namen zusammengefaßten Ge-
mälde angesehen werden kann (siehe
Jacques Daret. I. 379 und III. 71).
Gemälde (Nachtrag): Berlin. (N. 52G a.) Be-
wehrung Christi. In der Regel dem Roger ran der
Weyden (II. 868) zugeschrieben. Oft wiederholt« Kom-
position. Nach a. A. um 1420 gemalt und ein Werk
des Robert Campin (?). Mit den oben erwähnten
Bildern in Madrid hat dieses nicht die geringste Ver-
wandtschaft. (Lichtdr. in Zeitschr. f. b. Kunst. 1907
p. 197.)
Brüssel. Portrait des Barthelemy ä la Truye
(t 1446 im Haag) und das seiner Frau Maria Paey
(t 1452). Beide auf ältere Bilder mit den Wappen
des Jehan Barrat und der Jehanna Cambray
und den Jahreszahlen 1425 und 1126 gemalt. Diese
älteren Wappenbilder hält der Katalog der Gal. in
Brüssel für Arbeiten von Robert Campin, während
die beiden Portraits für Werke des Jacques Daret
angesehen werden (I. 381), der sie über die alten
Bilder malte. Nach a. A. rühren diese beiden Por-
traits von Antonio de Succa her (II. 674).
London. Nat. GaL (364.) Grablegung. Tempera.
Früher Roger van der Weyden genannt (II. 873). Will-
kürliche Zuweisung.
J. Weale in Burlington Mag. XI. 244; — M.
H o u t a r t. Jacques Daret. p. 1.
Campo. J o h ann del Campo (I.
241). Das erwähnte Portrait des P. Saen-
redam ist gegenwärtig im British Mus.
und ist angeblich von dem Architekten
Jacob van Campen.
Candida. Jean de Candida, ita-
lienischer Medailleur und Diplomat, geb.
um 1435, f um 1503. Er soll um 1469
bis 1482 in Flandern, am Hofe Kaiser
Friedrichs III. und in Frankreich in
Diensten Ludwigs XL, Karls VIII. und
Ludwigs XII. gearbeitet haben.
Repertori um. 1892. p. 254.
Canler. Charles Canler, Erzgie-
ßer aus Tournai, von dem die vier Adler
an der Basis der Vendomesäule in Paris
und die Bronzetürme des Louvre her-
rühren. Er wurde 1812 in Paris er-
mordet.
L. C 1 o q u e t. Tournai et Tournaisis. 1884. p. 65.
Caneel. Theodorna Joseph us
Canneel (I. 241). Er starb am 27. Mai
1892. Gemälde: Antwerpen.
Cap. Constant Aime Marie Cap,
Genremaler und Radierer, geb. 2. Juni
1842 in St. Nicolas. Gemälde : Antwerpen.
Capelle. Cornelis van der Ca-
pelle. Siehe Cornelis de Lyon. I. 336
und III. 67.
Capelle. Jan van der Capelle
(I. 242).
Lichtdrucke nach Gemälden: Amsterdam.
Lafenestre. Hollande, p. 214; und Meisterwerke des
Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 123.
Antwerpen. Bei J. de Brauwere. Anvers.
Mus. royal.
London in Meisterwerke der Nat. Gal. in Lon-
don, p. 155.
Stockholm. Im Kat. 1900. p. 52.
Das im Texte (I. p. 242) erwähnte
Album des Jacob Heyblock ist seit 1901 Jmy,Q
in der k. Bibliothek im Haag. Das da-
selbst erwähnte Bild in Petersburg ist
I. V. C. bezeichnet.
Capronnier. J. B. Capronnier (I.
243), f 30. Aug. 1891.
Cardon. Lancelot Cardon, Enlu-
mineur des 15. Jahrh., von dem eine
Bible historiale der k. Bibl. in Turin mit
dem Wappen eines Marquis von Saluzzo
herrührt. Auf dem Bande ist das Zei-
Camphuyseu — Cardon.
zwei ovale Landschaften, auch JO. G. bez., waren
in der Sammlung Dr. Hugo Tomas in Prag.
Camphuysen. Raphael Camphuy-
seu (I. 240). Er bezeichnete mit dem
Monogramm R. C, welches auch für
Reynier Covyn (I. 318) oder Roelof
Coets (I. 314) gedeutet wird.
Gemälde (Nachtrag): Braunschweig. Fluß-
landschaft. Bez. E. G. (Der Kat. nennt das Bild
Renier Covyn.)
Düsseldorf. Koll. Werner Dahl, Verst. 1905
in Amsterdam. Flußlandschaft. Bez. R. Camphuysen.
Magdeburg. Mus. Ein dem Bilde in Braun-
schweig ähnliches hier Wouter Knyff genannt.
Campin. Robert Camp in (1.241).
Nach a. A. stammte er aus Yalenciennes
oder Hainault; Stockhein, das Dorf, aus
welchem seine Frau abstammte, liegt
nächst Maaseyck an dem Ufer der Maas.
Campin arbeitete bereits 140G in Tour-
nai und wurde von der Stadt vielfältig be-
schäftigt. 1123—1428 bekleidete er
mehrere Ämter in der Gilde. Am 21. März
1429 verurteilte man ihn aber zu zwei
Geldstrafen, zu einer Wallfahrt nach
Saint Gilles in der Provence und er-
klärte ihn für immer des Rechtes ver-
lustig, ein öffentliches Amt zu bekleiden.
1432 wurde er ..pour la vie orduriere et
dissolue qu'il nienait depuis longtemps,
lui, nomine marie, avec Laurence Polette"
für ein Jahr aus der Stadt verbannt.
Jacqueline von Bayern, die Gräfin von
Hainaut, die in solchen Dingen nachsich-
tiger war, verwendete sich bei dem Magi-
strat und bewirkte die Umwandlung sei-
ner Verbannung in eine Geldstrafe von
50 Sols. In demselben Jahre verließen
seine zwei vielgenannten Schüler R o-
g e r van der W e y d e n der Jüngere
und Jacques Daret sein Atelier.
Über Haquin de Blandain, der am
1. Mai 1426. und Willemet, der am
13. Mai 1427 bei ihm eingetreten war,
ist nichts Näheres bekannt. Außer den
bereits (I. 241) erwähnten Gemälden in
Madrid, welche ihm James Weale mit
feiner Begründung seines Urteils zuer-
kennt, werden ihm in jüngster Zeit auch
die nachstehend verzeichneten zugeschrie-
ben. Übrigens ist man geneigt, i h n für
den sogenannten Meister von F1 e-
malle zu halten, unter welchem man
bisher Jacques Daret vermutete, der
aber nach den neuesten Forschungen
nicht mehr als der Urheber der unter
diesem Namen zusammengefaßten Ge-
mälde angesehen werden kann (siehe
Jacques Daret. I. 379 und III. 71).
Gemälde (Nachtrag): Berlin. (N. 52G a.) Be-
wehrung Christi. In der Regel dem Roger ran der
Weyden (II. 868) zugeschrieben. Oft wiederholt« Kom-
position. Nach a. A. um 1420 gemalt und ein Werk
des Robert Campin (?). Mit den oben erwähnten
Bildern in Madrid hat dieses nicht die geringste Ver-
wandtschaft. (Lichtdr. in Zeitschr. f. b. Kunst. 1907
p. 197.)
Brüssel. Portrait des Barthelemy ä la Truye
(t 1446 im Haag) und das seiner Frau Maria Paey
(t 1452). Beide auf ältere Bilder mit den Wappen
des Jehan Barrat und der Jehanna Cambray
und den Jahreszahlen 1425 und 1126 gemalt. Diese
älteren Wappenbilder hält der Katalog der Gal. in
Brüssel für Arbeiten von Robert Campin, während
die beiden Portraits für Werke des Jacques Daret
angesehen werden (I. 381), der sie über die alten
Bilder malte. Nach a. A. rühren diese beiden Por-
traits von Antonio de Succa her (II. 674).
London. Nat. GaL (364.) Grablegung. Tempera.
Früher Roger van der Weyden genannt (II. 873). Will-
kürliche Zuweisung.
J. Weale in Burlington Mag. XI. 244; — M.
H o u t a r t. Jacques Daret. p. 1.
Campo. J o h ann del Campo (I.
241). Das erwähnte Portrait des P. Saen-
redam ist gegenwärtig im British Mus.
und ist angeblich von dem Architekten
Jacob van Campen.
Candida. Jean de Candida, ita-
lienischer Medailleur und Diplomat, geb.
um 1435, f um 1503. Er soll um 1469
bis 1482 in Flandern, am Hofe Kaiser
Friedrichs III. und in Frankreich in
Diensten Ludwigs XL, Karls VIII. und
Ludwigs XII. gearbeitet haben.
Repertori um. 1892. p. 254.
Canler. Charles Canler, Erzgie-
ßer aus Tournai, von dem die vier Adler
an der Basis der Vendomesäule in Paris
und die Bronzetürme des Louvre her-
rühren. Er wurde 1812 in Paris er-
mordet.
L. C 1 o q u e t. Tournai et Tournaisis. 1884. p. 65.
Caneel. Theodorna Joseph us
Canneel (I. 241). Er starb am 27. Mai
1892. Gemälde: Antwerpen.
Cap. Constant Aime Marie Cap,
Genremaler und Radierer, geb. 2. Juni
1842 in St. Nicolas. Gemälde : Antwerpen.
Capelle. Cornelis van der Ca-
pelle. Siehe Cornelis de Lyon. I. 336
und III. 67.
Capelle. Jan van der Capelle
(I. 242).
Lichtdrucke nach Gemälden: Amsterdam.
Lafenestre. Hollande, p. 214; und Meisterwerke des
Ryks-Mus. zu Amsterdam, p. 123.
Antwerpen. Bei J. de Brauwere. Anvers.
Mus. royal.
London in Meisterwerke der Nat. Gal. in Lon-
don, p. 155.
Stockholm. Im Kat. 1900. p. 52.
Das im Texte (I. p. 242) erwähnte
Album des Jacob Heyblock ist seit 1901 Jmy,Q
in der k. Bibliothek im Haag. Das da-
selbst erwähnte Bild in Petersburg ist
I. V. C. bezeichnet.
Capronnier. J. B. Capronnier (I.
243), f 30. Aug. 1891.
Cardon. Lancelot Cardon, Enlu-
mineur des 15. Jahrh., von dem eine
Bible historiale der k. Bibl. in Turin mit
dem Wappen eines Marquis von Saluzzo
herrührt. Auf dem Bande ist das Zei-