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grabungen wegen der anstossenden Gräber-
reihen nur ungefähr die Hälfte der ganzen
Anlage aufdecken; dieselbe wird sich wohl
bis zu der schon von Habel konstatierten,
im Norden vorbeiführenden römischen
Strasse erstreckt haben. In 5,50 m Ab-
stand von dem Westflügel des Forums kam
eine mit diesem parallel laufende „Ab-
schlussmauer“ zu Tage; der Zwischenraum
von 5,50 m dürfte eine Strasse gewesen
sein. Auf dem Terrain westlich von dieser
Abschlussmauer fand sich von Bauten in
der Südwestecke des Friedhofes ein recht-
eckiger, 16 m langer Privatbau, dem Fo-
rum parallel, in Einzelräume abgeteilt:
ferner an der Nordfront des Ausgrabungs-
terrains ein grösserer Gebäudekomplex,
aus dem besonders ein Rundbau von 6 m
Durchmesser hervorzuheben ist, wahrschein-
lich eine Badeanlage. Dieselbe ist nach
Massgabe der mitgefundenen Gegenstände
(Stempel der XIY. Legion) älter als das
Forum und Südwestbau (Stempel der XXII.
Legion). Sonst fanden sich in dem Erdreich
westlich der „Abschlussmauer“ keine Stein-
bauten, wohl aber drei gut erhaltene Brun-
nen und 15 Senklöcher, welche teils als
Cisternen, teils als Abfallgruben gedient
haben mögen. Aus einem der Brunnen
wurde ein Thongefäss gehoben mit der
oben am Halsrande umlaufenden, kräftig
und schön eingeritzten Inschrift: AQVILO
MARTINE CONIVGI SALYTEM. Sowohl
von einer näheren Beschreibung dieses
Stückes wie von einer weiteren Ausdeh-
nung des Berichtes kann deshalb Abstand
genommen werden, weil beide den Gegen-
stand einer besonderen Publikation des
Frankfurter Vereins bilden sollen.
Verlag der Fr. Lintz’schen Buchhandlung in Trier:
Römische Mosaiken aus Trier
und Umgegend
von Domkapitular
J. X. von Wilmowsky.
Nach dessen Tode herausgegeben von der Gesell-
schaft für nützliche Forschungen
durch deren Sekretär Museums-Direktor Dr. Hettner^
Neun chromolithographierte Tafeln auf Carton in
der Grösse von 58 auf 46 cm und ein Textheft in
Quart. Preis in Mappe 20 Mark.
Das Werk ist von gleicher Bedeutung für das
moderne Kunstgewerbe wie für die archäologische
Forschung. Das römische Trier hatte eine Fülle
herrlicher Mosaiken, v. Wilmowsky hat die in
den Jahren 1840—1870 aufgefundenen Fussboden-
und Wandmosaiken, sowie Marmortäfelungen der
Basilika, vieler Prachtgebäude Trier’s und der
Villen dos Saar- und Moselgebietes in peinlich
ausgeführten Zeichnungen von hervorragender
Schönheit zusammengestellt, welche in diesem
Werke jetzt im ganzen "Reichtum der Farbenscala
der Originale, in trefflichen Beproduktionen der
lithographischen Anstalt von C. Welzbacher in
Darmstadt vorliegen. Die Mosaiken, teils nur mit
Ornamenten, teils mit Figuren geziert, eignen sich
in hohem Masse für moderne Nachahmung in
Thonplatten, Stickereien und Teppichen. Der Text
giebt Aufschluss über die Auffindung der einzel-
nen Mosaiken und einen Überblick über die Ge-
schichte des Mosaikes überhaupt.
Richard von Greiffenclau zu Voilraths
Erzbischof und Kurfürst von Trier 1511—1531
Ein Beitrag zur Specialgeschichte der Bheinlande
von
Dr. Jul. Wegeier.
Mit einer Tafel. Preis M. 1.50.
Soeben ist im Commissionsverlage der Fr. liinta’schen Buchhandlung in
Trier erschienen:
Die römischen Steindenkmäler
des
Provinzialmuseums zu Trier
mit Ausschluss der Neumagener Monumente.
Mit einem Beitrag von Dr. Hans Lehner und 375 Textabbildungen von E. Eichler
und P. Thomas.
Von
Prof. Dr. Felix Hettner,
Direktor des Museums.
1893. Oktavformat. 294 Seiten.
Preis 4 Mark.
Druck u. Verlag der Fr. Lintz'sehen Buchhandlung in Trier.
80
grabungen wegen der anstossenden Gräber-
reihen nur ungefähr die Hälfte der ganzen
Anlage aufdecken; dieselbe wird sich wohl
bis zu der schon von Habel konstatierten,
im Norden vorbeiführenden römischen
Strasse erstreckt haben. In 5,50 m Ab-
stand von dem Westflügel des Forums kam
eine mit diesem parallel laufende „Ab-
schlussmauer“ zu Tage; der Zwischenraum
von 5,50 m dürfte eine Strasse gewesen
sein. Auf dem Terrain westlich von dieser
Abschlussmauer fand sich von Bauten in
der Südwestecke des Friedhofes ein recht-
eckiger, 16 m langer Privatbau, dem Fo-
rum parallel, in Einzelräume abgeteilt:
ferner an der Nordfront des Ausgrabungs-
terrains ein grösserer Gebäudekomplex,
aus dem besonders ein Rundbau von 6 m
Durchmesser hervorzuheben ist, wahrschein-
lich eine Badeanlage. Dieselbe ist nach
Massgabe der mitgefundenen Gegenstände
(Stempel der XIY. Legion) älter als das
Forum und Südwestbau (Stempel der XXII.
Legion). Sonst fanden sich in dem Erdreich
westlich der „Abschlussmauer“ keine Stein-
bauten, wohl aber drei gut erhaltene Brun-
nen und 15 Senklöcher, welche teils als
Cisternen, teils als Abfallgruben gedient
haben mögen. Aus einem der Brunnen
wurde ein Thongefäss gehoben mit der
oben am Halsrande umlaufenden, kräftig
und schön eingeritzten Inschrift: AQVILO
MARTINE CONIVGI SALYTEM. Sowohl
von einer näheren Beschreibung dieses
Stückes wie von einer weiteren Ausdeh-
nung des Berichtes kann deshalb Abstand
genommen werden, weil beide den Gegen-
stand einer besonderen Publikation des
Frankfurter Vereins bilden sollen.
Verlag der Fr. Lintz’schen Buchhandlung in Trier:
Römische Mosaiken aus Trier
und Umgegend
von Domkapitular
J. X. von Wilmowsky.
Nach dessen Tode herausgegeben von der Gesell-
schaft für nützliche Forschungen
durch deren Sekretär Museums-Direktor Dr. Hettner^
Neun chromolithographierte Tafeln auf Carton in
der Grösse von 58 auf 46 cm und ein Textheft in
Quart. Preis in Mappe 20 Mark.
Das Werk ist von gleicher Bedeutung für das
moderne Kunstgewerbe wie für die archäologische
Forschung. Das römische Trier hatte eine Fülle
herrlicher Mosaiken, v. Wilmowsky hat die in
den Jahren 1840—1870 aufgefundenen Fussboden-
und Wandmosaiken, sowie Marmortäfelungen der
Basilika, vieler Prachtgebäude Trier’s und der
Villen dos Saar- und Moselgebietes in peinlich
ausgeführten Zeichnungen von hervorragender
Schönheit zusammengestellt, welche in diesem
Werke jetzt im ganzen "Reichtum der Farbenscala
der Originale, in trefflichen Beproduktionen der
lithographischen Anstalt von C. Welzbacher in
Darmstadt vorliegen. Die Mosaiken, teils nur mit
Ornamenten, teils mit Figuren geziert, eignen sich
in hohem Masse für moderne Nachahmung in
Thonplatten, Stickereien und Teppichen. Der Text
giebt Aufschluss über die Auffindung der einzel-
nen Mosaiken und einen Überblick über die Ge-
schichte des Mosaikes überhaupt.
Richard von Greiffenclau zu Voilraths
Erzbischof und Kurfürst von Trier 1511—1531
Ein Beitrag zur Specialgeschichte der Bheinlande
von
Dr. Jul. Wegeier.
Mit einer Tafel. Preis M. 1.50.
Soeben ist im Commissionsverlage der Fr. liinta’schen Buchhandlung in
Trier erschienen:
Die römischen Steindenkmäler
des
Provinzialmuseums zu Trier
mit Ausschluss der Neumagener Monumente.
Mit einem Beitrag von Dr. Hans Lehner und 375 Textabbildungen von E. Eichler
und P. Thomas.
Von
Prof. Dr. Felix Hettner,
Direktor des Museums.
1893. Oktavformat. 294 Seiten.
Preis 4 Mark.
Druck u. Verlag der Fr. Lintz'sehen Buchhandlung in Trier.