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einen auf der Steinberger Ley gelegenen
Ringwall ausgesprochen worden ist.
Eine zweite Gruppe von Hügeln liegt
nordöstlich von Hermeskeil i'm sogenann-
ten Grafenwald, einem lichten jungen
Buchenbestand, der sich nach Osten in
das Thal der Prims gegen Damfloss hin
senkt. Die Gruppe umfasst etwa 20 meist
kleinere Hügel. Die von Hermeskeil nach
N. führende Strasse teilt sich nach etwa
V2 Stunde in die Strasse, welche nach
Malborn und die, welche nach Rascheid
und Bourtscheid führt. An der letzteren
liegen mehrere grössere Hügel, einer der-
selben ist von der Strasse geradezu durch-
schnitten worden. Die Gegend, mit jungem
Laubwald bestanden, führt den Namen
Königsfeld.
Die Grabung begann im Grafenwald
dessen Hügelgruppe sich bald als ziemlich
unergiebig erwies. Eine ganze Reihe von
Hügeln war, wie sich bei näherer Unter-
suchung herausstellte, schon früher durch-
wühlt worden, nur wenige ergaben sich als
unberührt. Indessen erhält das Material fin-
den Grafenwald aus den älteren Beständen
des Provinzialmuseums eine willkommene
Ergänzung durch 5 Bronzeringe und Frag-
mente von solchen, die von einem Anti-
quar gekauft laut Inventar des Museums
in Grabhügeln 1 km östlich von Hermeskeil
gefunden sind. Diese Fundangabe passt
genau genug auf die Lage des Grafen-
waldes, um die Vermutung zu rechtfer-
tigen, dass diese Ringe bei jenen früheren
Durchstöberungen der Hügel gefunden
wurden.
Von dieser Gruppe wurden nur 6
Hügel untersucht. Die Grabung, unter der
örtlichen Leitung von Herrn Bautechniker
Ebertz sehr sorgfältig ausgeführt, nahm
bei allen Hügeln folgenden Verlauf. Zu-
erst wurde der Hügel ausgemessen, orien-
tiert und der Nord- und Süd-, Ost- und
Westpunkt durch Pfähle markiert. Dann
wurden in nord-südlicher und ost-west-
licher Richtung Schnüre gespannt, auf
welche sich alle Messungen bezogen. Im
folgenden sind die Masse der Anschau-
lichkeit halber auf den höchsten Punkt
des Hügels reduziert. Nun wurde von
einer Seite ein Graben von etwa 1,50 m
Breite durch den Hügel hindurch getrie-
ben und von innen heraus der Boden noch
in ■ konzentrischen Kreisen ausgehoben.
Meist wurde der erste Graben auch noch
durch einen Quergraben im rechten Win-
kel gekreuzt. Die Grabung wurde überall
bis auf die Tiefe des gewachsenen Bo-
dens durchgeführt, wo nicht besondere Um-
stände ein noch tieferes Graben wünschens-
wert erscheinen Hessen.
Der erste Hügel, der ausgegra-
ben wurde, hat einen Durchmesser von
10,79:11,73 m und steigt gleichmässig
nach der Mitte zu an bis zu 0,79 m
über dem nördlichen Fusspunkt. Der
gewachsene Boden liegt aber erst 1,16
m unter dem Scheitelpunkt des Hügels.
Uber dem gewachsenen Boden fanden sich
in dem Hügel unregelmässig liegende Feld-
steine von verschiedener Grösse (5—20 cm
lang), welche aber keine eigentliche Stein-
umstellung bildeten. An einer Stelle waren
geringe Kohlenspuren in Höhe des ge-
wachsenen Bodens. Fast in der Mitte des
Hügels stand eine Urne aus grauem Thon
von 20 cm Höhe, der Boden hat 9 cm,
der Rand 17 cm, der Bauch an der wei-
testen Stelle 23 cm Durchmesser. Das
Gefäss ist glatt ohne jede Verzierung, ohne
Drehscheibe gefertigt und hat eine cha-
rakteristische La Teneform3). Der Gefäss-
boden lag 1 m unter dem höchsten Punkt
des Hügels. Östlich von der Urne lagen
in der Bodenhöhe derselben Eisenreste,
nördlich ein dünner Bronzearmreif. Knochen
oder Kohlen fanden sich nicht bei der
Urne. Ein Meter südlich von diesem
Gefäss waren einige Scherben eines zwei-
ten von eleganter Form mit schmalem
Fuss und weitausladendem Bauch. Um
den breitesten Teil des Bauches läuft ein
vertieftes Muster von zwei horizontalen
Reifen, zwischen welchen je vier in regel-
mässigen Abständen wiederkehrende senk-
rechte Striche ein an den dorischen
Triglyphenfries erinnerndes Schema dar-
stellen. Die Streifen sind mit stumpfem
3) Vgl. Berliner Ztschr. f. Ethnologie, Ver-
handlungen 1884. S. 141 Nr. 4433 b und Mittei-
lungen der Anthropologischen Gesellschaft in
Wien IX 1879 Taf. III Fig. 4. Doch stimmt keine
der beiden Urnen genau mit unserer in der
Form überein.
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einen auf der Steinberger Ley gelegenen
Ringwall ausgesprochen worden ist.
Eine zweite Gruppe von Hügeln liegt
nordöstlich von Hermeskeil i'm sogenann-
ten Grafenwald, einem lichten jungen
Buchenbestand, der sich nach Osten in
das Thal der Prims gegen Damfloss hin
senkt. Die Gruppe umfasst etwa 20 meist
kleinere Hügel. Die von Hermeskeil nach
N. führende Strasse teilt sich nach etwa
V2 Stunde in die Strasse, welche nach
Malborn und die, welche nach Rascheid
und Bourtscheid führt. An der letzteren
liegen mehrere grössere Hügel, einer der-
selben ist von der Strasse geradezu durch-
schnitten worden. Die Gegend, mit jungem
Laubwald bestanden, führt den Namen
Königsfeld.
Die Grabung begann im Grafenwald
dessen Hügelgruppe sich bald als ziemlich
unergiebig erwies. Eine ganze Reihe von
Hügeln war, wie sich bei näherer Unter-
suchung herausstellte, schon früher durch-
wühlt worden, nur wenige ergaben sich als
unberührt. Indessen erhält das Material fin-
den Grafenwald aus den älteren Beständen
des Provinzialmuseums eine willkommene
Ergänzung durch 5 Bronzeringe und Frag-
mente von solchen, die von einem Anti-
quar gekauft laut Inventar des Museums
in Grabhügeln 1 km östlich von Hermeskeil
gefunden sind. Diese Fundangabe passt
genau genug auf die Lage des Grafen-
waldes, um die Vermutung zu rechtfer-
tigen, dass diese Ringe bei jenen früheren
Durchstöberungen der Hügel gefunden
wurden.
Von dieser Gruppe wurden nur 6
Hügel untersucht. Die Grabung, unter der
örtlichen Leitung von Herrn Bautechniker
Ebertz sehr sorgfältig ausgeführt, nahm
bei allen Hügeln folgenden Verlauf. Zu-
erst wurde der Hügel ausgemessen, orien-
tiert und der Nord- und Süd-, Ost- und
Westpunkt durch Pfähle markiert. Dann
wurden in nord-südlicher und ost-west-
licher Richtung Schnüre gespannt, auf
welche sich alle Messungen bezogen. Im
folgenden sind die Masse der Anschau-
lichkeit halber auf den höchsten Punkt
des Hügels reduziert. Nun wurde von
einer Seite ein Graben von etwa 1,50 m
Breite durch den Hügel hindurch getrie-
ben und von innen heraus der Boden noch
in ■ konzentrischen Kreisen ausgehoben.
Meist wurde der erste Graben auch noch
durch einen Quergraben im rechten Win-
kel gekreuzt. Die Grabung wurde überall
bis auf die Tiefe des gewachsenen Bo-
dens durchgeführt, wo nicht besondere Um-
stände ein noch tieferes Graben wünschens-
wert erscheinen Hessen.
Der erste Hügel, der ausgegra-
ben wurde, hat einen Durchmesser von
10,79:11,73 m und steigt gleichmässig
nach der Mitte zu an bis zu 0,79 m
über dem nördlichen Fusspunkt. Der
gewachsene Boden liegt aber erst 1,16
m unter dem Scheitelpunkt des Hügels.
Uber dem gewachsenen Boden fanden sich
in dem Hügel unregelmässig liegende Feld-
steine von verschiedener Grösse (5—20 cm
lang), welche aber keine eigentliche Stein-
umstellung bildeten. An einer Stelle waren
geringe Kohlenspuren in Höhe des ge-
wachsenen Bodens. Fast in der Mitte des
Hügels stand eine Urne aus grauem Thon
von 20 cm Höhe, der Boden hat 9 cm,
der Rand 17 cm, der Bauch an der wei-
testen Stelle 23 cm Durchmesser. Das
Gefäss ist glatt ohne jede Verzierung, ohne
Drehscheibe gefertigt und hat eine cha-
rakteristische La Teneform3). Der Gefäss-
boden lag 1 m unter dem höchsten Punkt
des Hügels. Östlich von der Urne lagen
in der Bodenhöhe derselben Eisenreste,
nördlich ein dünner Bronzearmreif. Knochen
oder Kohlen fanden sich nicht bei der
Urne. Ein Meter südlich von diesem
Gefäss waren einige Scherben eines zwei-
ten von eleganter Form mit schmalem
Fuss und weitausladendem Bauch. Um
den breitesten Teil des Bauches läuft ein
vertieftes Muster von zwei horizontalen
Reifen, zwischen welchen je vier in regel-
mässigen Abständen wiederkehrende senk-
rechte Striche ein an den dorischen
Triglyphenfries erinnerndes Schema dar-
stellen. Die Streifen sind mit stumpfem
3) Vgl. Berliner Ztschr. f. Ethnologie, Ver-
handlungen 1884. S. 141 Nr. 4433 b und Mittei-
lungen der Anthropologischen Gesellschaft in
Wien IX 1879 Taf. III Fig. 4. Doch stimmt keine
der beiden Urnen genau mit unserer in der
Form überein.