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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 28.1934

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https://doi.org/10.11588/diglit.14173#0198
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Besprechungen.

Studien zur psychologischen Ästhetik und K u n s t p s y c h o 1 o-
g i e mit pädagogischen Anwendungen herausgegeben von
Prof. Dr. E. R. J a e n s c h, Marburg. (= Friedrich Manns Pädago-
gisches Magazin. Abhandlungen vom Gebiete der Pädagogik und ihrer Hilfs-
wissenschaften). Langensalza, Verlag Hermann Beyer und Söhne (Beyer und
Mann).

Bevor noch die einzelnen Arbeiten der vorliegenden Schriftenreihe besprochen
seien, möge der Freude über das Bestehen dieser Sammlung Ausdruck gegeben
werden. Hoffentlich gelingt es trotz aller Ungunst der wirtschaftlichen Verhält-
nisse, nicht nur das angekündigte Programm zu verwirklichen, sondern darüber
hinaus auch noch die Sammlung zu erweitern und fortzusetzen. Die in dieser
Reihe veröffentlichten Arbeiten weisen starke innere Gemeinsamkeiten auf. Es
handelt sich hier nicht — wie so oft in Schriftenreihen, die nur durch die Persön-
lichkeit des Herausgebers und eine ganz vage Zielbestimmung geeinigt sind —
um eine Gruppe von wesensfremd nebeneinander stehenden Sonderschriften, viel-
mehr um die Verwertung gemeinsamer Prinzipien, um Arbeiten, denen Methode
und Ausgangspunkt gemeinsam ist. Die Verfasser der einzelnen Hefte stehen auf
dem Schulstandpunkt der von E. R. Jaensch geführten Marburger Psychologen-
gruppe und sind bestrebt, die dort betriebene anthropologische Konstitutionstypen-
psychologie auf ihre Verwertbarkeit für die Ästhetik anzusehen. Vor allem wird hier
die Untersuchung der ästhetischen Auswirkungen des eidetischen Tatsachenkreises
wichtig, und man bemüht sich um die Feststellung, wieweit sich die Grundgedanken
und Leitgesichtspunkte der genannten Psychologie im Sinn einer ästhetischen Er-
ziehung fruchtbar machen lassen. Damit wird aber eigentlich nur fortgesetzt und
Idarer herausgestellt, was hier schon lange vorhanden war. Jaensch hatte seit
langem starke ästhetische Interessen bekundet; den Lesern dieser Zeitschrift ist
vor allem der von ihm auf dem zweiten Kongreß für Ästhetik usw. gehaltene
Vortrag „Psychologie und Ästhetik" in Erinnerung. Aber auch die vornehmlich
psychologischen Schriften des genannten Forschers („Über den Aufbau der Wahr-
nehmungswelt", „Die Eidetik", „Über psychische Selektion", „Grundformen mensch-
lichen Seins") sind so reich an Erträgen für die Ästhetik, daß eine Auseinander-
setzung mit Jaensch zu den wichtigsten Gegenwartsaufgaben unserer Wissenschaft
gehört. Einige Beiträge dazu haben meine Arbeiten „Personalistische Ästhetik" und
„Differentielle Psychologie und Ästhetik" zu geben versucht.

Von den angekündigten sechs Heften dieser Schriftenreihe liegen mir drei zur
Besprechung vor. Heft 2: Paul Metz, Die eidetische Anlage der Jugendlichen
in ihrer Beziehung zur künstlerischen Gestaltung. 1929. Heft 4: Reinhard
Nolte, Analyse der freien Märchenproduktion. 1931. Heft 6: Berthold Lein-
weber, Empirisch-psychologische Beiträge zur Typologie des dichterischen
Schaffens. 1929.
 
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