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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 30.1936

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Bruchhagen, Paul: Hanslick und die spekulative Ästhetik
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https://doi.org/10.11588/diglit.14193#0290
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BEMERKUNGEN

den weniger seelenvollen Ausdruck. Übereinstimmung besteht darin, daß Gemüt und
Musik sich in der Bewegung berühren, daß die Empfindungsästhetik abzulehnen ist,
daß das Gefühl nicht Organ der Schönheit sein kann. Hanslick hat Hegels Ausfüh-
rungen über die Empfindung direkt zitiert. — Daß die Musik sich an das Gemüt
wenden könne, kann Hanslick im Grunde nicht bestreiten. Echte Ausschließlichkeit
besteht in der Frage nach der reinen Subjektivität als Inhalt, also nach dem Inhalt.
Daß die Musik Ausdruck von Empfindungen sei, kann Hanslick nicht ableugnen.
Der Gegensatz zwischen Hanslick und Hegel gipfelt also in der Inhaltsfrage, die
im vierten Punkt behandelt worden ist. In den weiteren Punkten liegen unterscheidende
Gewichtsverteilungen vor, die das Grundsätzliche aber nicht berühren. Die Über-
einstimmungen betreffen zentrale Fragen.

9. Aus diesen und zahlreichen anderen Vergleichen ergibt sich: Die Substanz der
„Rhapsodie" Hanslicks entstammt der spekulativen Ästhetik.
 
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