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Zeitschrift für christliche Kunst — 15.1902

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Schnütgen, Alexander: Alte hochgotische Medaillonmonstranz im Erzbschöfl. Museum zu Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.4074#0026

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25

1902.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

26

tektonischen Aufbau, der als
flache, reich durchbrochene
Pfeilerwand aufsitzt, in seiner
giebelartigen Fialenentwicklung
zum bekrönenden Kruzifixus
sich verjüngend. Flügelartig
erscheinen die kräftigen, durch
Satteldach und Verbindungs-
stab gegliederten Seitenstreben,
die nach unten in eine Schnecke
münden, mit kleinen Glöck-
chen, die aufser dem sinnbild-
lichen wohl auch den Zweck
hatten, einen gewissen Ueber-
gang zum Fufs zu schaffen.

Wasserspeier beleben die
Silhouette der Seitenstreben,
und in den Arkaturen stehen
die Figürchen des hl. Georg
(als des Patrons der Pfarrkirche,
der die Monstranz gehörte),
und des hl. Papstes Korne-
lius. Ein Strebebogen leitet
zum Mittelbau über, der aus
einer breiten sechsseitigen Kon-
sole besteht, dem Träger des
schlank sich aufbauenden, Mit-
telgliedes und aus den dieses
flankirenden unten durch eine
Gallerie, oben durch einen
Schwibbogen anschliefsenden
breiten Strebepfeilern. Die Ar-
kade, die über der Konsole
ausgespart ist, zeigt die etwas
gröfsere Figur des hl. Einsied-
lers Antonius mit den Flammen,
dem Kreuzstab und dem Tau-
zeichen auf dem Mantel. Der
Baldachin, der sie überfängt, aus
dem Achteck konstruirt, ist
über Eck gesetzt, so dafs aus
seiner Mitte der ebenfalls über
Eck gestellte Säulenriese mit
der Fiale sich erhebt, deren
Doppelkreuzblume den Kruzi-
fixus trägt an dem mit herz-
förmig durchbrochenen Balken-
enden sehr schön verzierten
Kreuz. Dieses ist mit Recht,
wie die ganze Monstranz, ver-
goldet, während mit ebenso
viel Grund die drei Stand-

Altc hocligothischc Mcdaillonmonstranz.
 
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