Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0035
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Nuzzen verständlicher Predigten, ix
„ O das sollte mich gewiß recht freuen, und ich
„ wollt es denn herzlich gern drei - ja zehnmal sa-
„ gen. Da lernte ich euch , gute Leute , dann auch
„ besser kennen, und erführe, wo es manchem
,, noch fehlte. Seid also so gut und thut das;
„ ihr sollt einmal sehen, daß ich dann immer mich be-
„ fleißigen werde, noch deutlicher zu sprechen, und
„ daß ihr mich in kurzer Zeit recht gut verstehen
„ sollt. Hörer ihr wol ? ihr sollt mir allemal recht
„ lieb und willkommen seyn. "
In der ersten Zeit kam nun zwar keiner : denn
die guten Leute dachten wol, daß stch das nicht recht
schikte, wenn sie so oft zum Prediger hinlaufen
wollten, und daß die andern Leute gar denken
möchten, daß sie deswegen auf die Pfarre hätten
kommen müssen, weil sic etwas Böses gethan hät-
ten , und daß dann die Nachbarn nur ein Gerede
darüber haben würden. Denn sie waren immer
noch in gar großer Furcht vor dem seligen Herrn,
wie sie ihn nannten, der sie nur alsdann nach sei-
nem Hause beschied, wenn so etwas vörgesitllen
war, das nicht viel taugte. Auch schämten sie sich
wol, und dachten, daß sie etwa anstossen , und ihre
Worte nicht recht möchten geben können, und der
Prediger sie dann zum Besten haben mochte. „Un-
„ ser einer kann mit solchen hochsiudirten Leute»
„ nicht zurechte kommen, " sagte oder dachte
mancher; also bliebs fürs erste beim Alten, wie
<s war. Da aber der Prediger fortfuhr, seine Bitte
anzubringen, und er ein so gar lieber und freund-
licher Mann war, auch selbst sie bisweilen besuchte,
und
 
Annotationen