Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783131]

und wie Zur das war 4;
und Kinder freuten sich, und es gefiel ihnen noch
einmal so gut, daß der Vater nun zu Hause
blieb des Abends. Auch geschah viel weniger Dö
ses von den jungen Leuten, die sonst entweder,
wenn der Herr nach dem Kruge gegangen war,
herum liefen und allerhand Unfug im Dorfe an-
fiengen, oder doch allerlei) dummes und böses Zeug
in der Stube erzehlten, daß sie doch nun nicht mehr
so thun konnten. Auch das geschah also nicht mehr;
sondern die jungen Bursche blieben nun hübsch zu
Hause und hörcen mit zu, und die Mädchen, die
sonst oftmals beim Spinnrade cingcschlafen waren,
wenn nicht etwa was Lustiges erzehlt wurde,
schliefen jetzt nicht mehr ein, weil nun so artige
Sachen da vorgelesen wurden; und hatten immer
mehr Garn auf der Rolle, wie vorher. Das ge-
fiel denn den Hausfrauen gar wohl, die oft sag-
ten : Was doch das gut ist, daß unser Herr Pa-
stor das aufgebracht hat! Jetzt ist ja alles noch
einmal so gut! Auch merkten das alle verständige
Leute gar bald, die mit diesen Bauersleuten um-
giengen und zu thun hatten, daß sie klüger gewor-
den waren und bey weitem nicht mehr so viel wun-
derlichen Aberglauben hatten; und freuten sich über
sie, daß, wenn die Rede auf dies und jenes kam,
sie so verständig mitsprechen konnten, daß man
sich recht wunderte. Ja, den Bauern selbst gefiel
das, und sie verstanden nun vieles besser, was
sie sahen und hörten, woraus sie sich sonst nicht
hallen vernehmen können. Sie waren denn auch
dafür dem Prediger recht gut und verdankten es
ihm;