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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0098
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78 Einrheilung der Rinder in Blassen.
allemal mit einem paar Gesangversen an, die der
Schullehrer aber erst erklärte, damit die Kinder
wüßten, was sic sängen; und da fragte er sie
denn, ob sie das auch heute thun und so seyn oder
werden wollten , wie in dem schönen Verse da
stünde? — Welches Kind das nicht wollce, das
sollte so lange siillschweigen; denn dem lieben Gott/
der alle Gedanken wüßte, müßte man ja nichts vor-
lügen. Dann sungen die Kinder, aber ganz sanft
und ohne zu schreyen, und wie er es ihnen in
der Singstunde, die Sonnabends war, vorgesun-
gen und sie gelehrt hatte. O wie das so rührend
und schön gieng! Ihr könnts gar nicht glauben.
Dann stand der Schullehrer auf, und alle Kinder
auch. Er redete sie ganz kurz an; und dabey
war er so ernsthaft, daß alle Kinder es ihm ansa-
hen, daß jetzt das Allerwichricsste und etwas
sehr Ernsthaftes vor war. „ Kinder sagte er,
wir wollen jetzt mit Gott reden, und ihm danken
für das Gute, was er uns diese Nacht — oder ,
wenn die Schule aus war, ( denn auch da betete
er mit den Kindern ) diesen Vormittag, diesen
Tag Gutes gethan hat, und es ihm sagen, was
wir ferner gern hätten. Besinnt euch ja erst,
Kinder, was ihr wohl gern haben wollt! " Und
da fragte er denn auch die Kinder, oder eins und
das andere, das vorzüglich verständig war, wel-
ches das laut sagen mußte, und dann betete er
selbst. Ich weiß ein solches Gebet. Z. E. sagte
er so: „ O du guter Gott und lieber himmlischer
Vater
 
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