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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0105
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Buchstabier Md Lesen. Zf
pflegt, und welches gar übe! und unangenehm für
jeden lautet, der das nicht gewohnt ist. Manchen
verständigen Leuten , die zuweilen aus der Stadt in
die Dorfkirche kamen, hatte das schon immer nicht
gefallen, so gut ihnen auch alles andere gefallen hatte.
Sie hatten "denn das auch dem Prediger manchmal
gesagt: daß er doch das eintönige Singen beym Le-
sen abschaffen möchte. Aber cs hatte immer nicht
gehen wollen.' Das war nun mit einemmale abge-
schafft, und die Kinder lasen nun so gut, und setz-
ten den Ton da^hin, wohin er gehörte, daß man sie
Mit Lust anhören konnte.
Zwar war auch hier und da ein Unverständiger^
-er da meinte: es wäre doch wohl gut, wenns
Hübsch beym Alten bliebe. Was sein Junge dem»
just so gut zu lesen brauche? Es wären nur Narrens-
possen. Er habe auch ohne das doch gut lesen gelernt.
Einer meinte gar, daß es wohl ein neuer Glaube
sey, der in dem Vuchstabirbuche wäre. Aber man
kehrte sich an die wenigen Dummen nicht, die noch
Aberdies von den verständigem Leuten, die gar bald
sahen, wie viel leichter und besser ihre Kinder nun le-
sen lernten, ausgelacht wurden. Ich habe schon vor-
hin von dem Buche des Herrn von Rochow, das der
Kinderfreund heißt, gesagt, worin so viel schöne Hi-
storien von den Bauersleuten stünden. —> Nun da-
rin lernten denn die Kinder lesen: und sie lasen anA
recht gern darin, weil es so artige und angenehme
Sachen waren. Auch lehrte sie der Schullehrer, weil
das sehr »öthig war, geschriebene Schrift und Brie-
fe lesen, damit sie, wenn sie einmal einen Brief be-
 
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