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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0137
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Wie häßlich ist doch die Grobheit. 117
Schullehrer: Für so etwas? sagt er >
Halt er denn Schreiben und Rechen lernen für
so etwas Geringes?
Hans : Es mag immerhin gut seyn; ich sag
ihm aber: mein Junge soll das nicht lernen.
Ich hab's auch nicht gelernt —> Er soll nicht
hört er ? — und er und der Pastor mag machen,
was er will l
Schullehrer: DaS thut mir leid, guter
Mann, daß ich das von ihm höre; ich hätte ihn
für einen verständiger» Mann gehalten, der sein
Kind lieber hätte.
Da fieng nun der grobe Mann an ganz unsin-
nig zu wüten — schlug auf den Tisch, daß die
Fenster klirrten: Herr, was spricht er da? Ich
keinen Verstand? hör er —-und da stürzte
denn ein ganzer Strom von niederträchtigen
Schimpfwörtern heraus. Unter andern sagte er:
Weiß er was? er soll es hübsch beym Alten las-
sen. In dem Dorfe, wo wir sonst wohnten, hat-
ten wir auch einen Kantor, der lehrte die Kinder
hübsch Gottes Wort und den Katechismus, und
damit gut.. Und mit dem hab' ich mein Lebtage
keinen Spektakel gehabt. Was brauchen unsere
Jungen so viel, wie der Pastor, zu wissen? Und
was untersteht er sich, meinen Jungen braun und
blau zu schlagen? Ich will nach dem Kunstorien
( Konsistorium, gehen — Weiß ers? Und
wa« hat er sich denn über meines Jungen seine
schöne Pelzmütze aufznhalten? hört er? die hat
um mein Geld gekostet! und er soll absolut eine
A'ch-
 
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