i2v Belohnung des guten Schullehrers.
so gaben sie ihm noch mehr, als ihm zukam, und
thaten ihm alles zu Gefallen. Einmal kam das
Diehsterben ; da traten sie zusammen , und schenk-
ten ihm sogar eine Kuh und ein Nmd, ob sie
selbst gleich fast alles Vieh verloren hatten; und
so konnte sich der gute Mann denn bald wieder helfen.
Ueberhaupt kam er , ob sein Dienst gleich sehr mit-
telmäßig war , recht gut zu rechne , da ihn alle
Leute nicht nur lieb hatten und hüikreich unterstütz-
ten; sondern seine Frau auch eine sehr ordentli-
che , gute und sparsame Wirthschaft führte; und
er war daher auch immer zufrieden. Es war un-
ter andern eine ziemliche Anzahl Maulbeerbaume
auf dem Kirchhofe, die bisher zu nichts genutzt
worden waren. Da legte er denn , nach dem Wil-
len des Landesherrn , Seidenwürmer zu, wozu
ihm der Landrath die Grains oder Eyerchen gab,
woraus sie im May, wenns warm wird, hervor-
kriechen. Die futterte er denn, bis sie sich ein-
spannen, und verkaufte die gewonnene Seide in
der Stadt. Das kostete ihn denn überhaupt sechs
Wochen im Jahr etwa Mühe, die ihm aber die
Kinder, wenn die Schule aus war, sehr erleich-
terten; da sie die Mauibeerblatter pstickten, die
Thierchen reinigten und futterten. Und er hatte
so viel Glück , daß er einigemal zehn Thaler Pra-
miengelder, oder Belohnung von der Kammer,
ausgezahlt bekam, weil er die meiste Seide in der
Gegend' gewo nen hatte. Diese wurde ihm denn
auch »och besonders bezahlt, und er bekam für
"jedes Pfund wohl fünf bis sechs Thaler in Golde;
s°
so gaben sie ihm noch mehr, als ihm zukam, und
thaten ihm alles zu Gefallen. Einmal kam das
Diehsterben ; da traten sie zusammen , und schenk-
ten ihm sogar eine Kuh und ein Nmd, ob sie
selbst gleich fast alles Vieh verloren hatten; und
so konnte sich der gute Mann denn bald wieder helfen.
Ueberhaupt kam er , ob sein Dienst gleich sehr mit-
telmäßig war , recht gut zu rechne , da ihn alle
Leute nicht nur lieb hatten und hüikreich unterstütz-
ten; sondern seine Frau auch eine sehr ordentli-
che , gute und sparsame Wirthschaft führte; und
er war daher auch immer zufrieden. Es war un-
ter andern eine ziemliche Anzahl Maulbeerbaume
auf dem Kirchhofe, die bisher zu nichts genutzt
worden waren. Da legte er denn , nach dem Wil-
len des Landesherrn , Seidenwürmer zu, wozu
ihm der Landrath die Grains oder Eyerchen gab,
woraus sie im May, wenns warm wird, hervor-
kriechen. Die futterte er denn, bis sie sich ein-
spannen, und verkaufte die gewonnene Seide in
der Stadt. Das kostete ihn denn überhaupt sechs
Wochen im Jahr etwa Mühe, die ihm aber die
Kinder, wenn die Schule aus war, sehr erleich-
terten; da sie die Mauibeerblatter pstickten, die
Thierchen reinigten und futterten. Und er hatte
so viel Glück , daß er einigemal zehn Thaler Pra-
miengelder, oder Belohnung von der Kammer,
ausgezahlt bekam, weil er die meiste Seide in der
Gegend' gewo nen hatte. Diese wurde ihm denn
auch »och besonders bezahlt, und er bekam für
"jedes Pfund wohl fünf bis sechs Thaler in Golde;
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