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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0148
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128 Höfliche Bauersleute.
herzig die Hand. ,, Guten Abend kann ich hier
wohl ein Paar Stündchen mich aufhalten?
UZirtb. Von Herzen gern, Ihre Gnaden. Las-
sen Sie sich gefallen dort oben hinauf zu gehen. Da
unten sind einige Leute aus dem Dorfe in der Stube.
Ihr Zimmer soll gleich warm werden
Der Herr aber, der die Laudleute überhaupt sehr
gerne hatte, erwiederte:
Nein, mein Freund, ich werde vielleicht nur
ein paar Stündchen hier bleiben. Ich will immer
hier hinein zehen z ich bin gern , wo Leute sind.
Die Bauern stunden ehrerbiethig vom Tische
auf und legten ihre Hüte bAsert, nach dem sie ihn
freundlich gegrüßt hatten, und boten ihm den Tisch
beim Fenster an, welches der beste war. Allein das
«ahm der Herr nicht an. Was wollt ihr machen,
guten Leute? Bleibet stille sitzen. Stören muß
euch nicht: sonst will ich lieber wieder berausge-
hen. Wenn ihr aber sitzen bleibet: so will ich mich
zu euch sehen.
Der Reisende wunderte sich nicht wenig , daß diese
Bauersleute nicht nur so bescheiden waren, son-
dern, daß auch alles so reinlich und ordentlich in
der Stube aussah, daß man rechte Lust bekam,
hier zu logiren.
Jetzt kam der Wirth, und hieß den Herrn noch
Kielmals willkommen, und sagte: daß die Pferde,
welche den Wagen zu dem Stellmacher und vor die
Schmiede gebracht, nun da wann; und der Herr
befahl, daß er ihnen Futter, seinen Bediente»
«ber etwas Suppe besorge« möchte. Jndeß fieng
der
 
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