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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0157
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Ein böser Sohn r z?

<M' da'wn g-sien wollte. Er hatte nämlich eine gar
böse zänkische Frau, die über dem sehr unreinlich und
ft:ü war. und gar nicht nach der Wirtschaft sah.
Das machte, ihre Mutter batte sie nicht gut erzo-
gen. Das warf denn Kaspar Veralten Frau immer
vv'-': sie sey Schuld daran, daß er solch eine böse
und schlechte Frau habe; sie hätte ihre Tochter bes-
ser erziehen sollen, so hatte sie es auch selbst jetzt
nun besser. Das kränkte denn die alte Frau gar
sehr , und sie gieng oft mit thronenden Augen fort,
weil sie es fsihtte, daß Kaspar die Wahrheit sagte;
und da wünschte sie denn gar sehr , daß sie ihre Toch-
ter besser erzogen haben möchte. Aber das half nun
nichts denn es war zu spat, und ihre Tochter gieng
selbst gar nicht gut mit ihr um. Aber Kaspar that
doch auch auf keine Weift recht, daß er das die alte
Frau entgelten ließ, und sie so übel hielt, und sie
sie so ärgerte. Er gab ihr auch nicht satt zu essen. End-
lich ward die alte Frau am Gallenfieber krank, da sie
sich einmal heftig geärgert hatte. Da mußte sie nun
in einer alten, dumpfigen und dunkelnKammer liegen,
und frieren ; denn weil sie sehr unreinlich ward : so
wollte keiner sie in der Stube leiden. Kaspar hatte
Kinder, die denn dabey waren, und das hörten ,
wenn er seine Schwiegermutter ausschalt, und die
waren denn also auch grob gegen ihre arte Großmut-
ter und machten ihr täglich viel Verdruß. Gehorchen
wollten sie ihr gar nicht. Sie mochte sagen , was
sie wollte, so gaben sie nichts darauf; und wenn sie
einen kleinen Dienst verlangte , daß ihr ein Kind
Lies oder jenes holen sollte; so thaten sie es nicht,
> oder
 
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