!48 Für Mütter.
Allein, hierzu kam noch ein andres Leiden.
Das Kind war äusserst unruhig und schrie die
ganze Nacht, so, daß die Mutter fast kein Auge
zuchnn konnte und darüber ganz von Kräften kam.
Dann stand sie auf und lief ost halbe Nächte in
der Stube mit dem Kinde herum, und fang ihm
etwas; aber es wollte doch nicht schweigen; und
wenn sie es endlich hingelegt hatte, und meinte,
daß es nun schlafen würde: so war es wieder da.
Georg sah ein, daß das in die Lange nimmermehr
gut gehenckönntr. Er ritt also zum Doktor nach
der Stadt, weil er glaubte, dem Kleinen müsse
schlechterdings etwas fehlen. Unterdessen kamen
drey Gevaterinnen und besuchten die Wöchnerin»
Marie; und da klagte denn die gute Mutter gar
sehr über das Leiden, das sie bey dem kleinen
heifsigen Schreyhalfe auszustehen hätte. Und da
wurde denn folgendes Gespräch geführt:
Ilse. Ja, ja! Frau Gevatterin» Das ist
so was! Sie wird noch manches erfahren müssen.
Ich weiß, was ich mit meinem Kinde ausgestanden
habe. Unser Michel hatte mich auch ganz Wund
gesogen-' U! U! Das schmerzte!
Eva. Nein -' davon kann ich, Gott fey Dank,
nichts sagen. Du lieber Gott! dafür ist ja Rath.
Frau Eevatterinn, hatte Sie denn ihr Kind, da
es von der Taufe zurückkam, etwa nicht mit
dem Kopfe erst in den Brcdschrank gehalttn?
Marie. I behüte Gott! was sollte denn das
Helfen?
LLva.
Allein, hierzu kam noch ein andres Leiden.
Das Kind war äusserst unruhig und schrie die
ganze Nacht, so, daß die Mutter fast kein Auge
zuchnn konnte und darüber ganz von Kräften kam.
Dann stand sie auf und lief ost halbe Nächte in
der Stube mit dem Kinde herum, und fang ihm
etwas; aber es wollte doch nicht schweigen; und
wenn sie es endlich hingelegt hatte, und meinte,
daß es nun schlafen würde: so war es wieder da.
Georg sah ein, daß das in die Lange nimmermehr
gut gehenckönntr. Er ritt also zum Doktor nach
der Stadt, weil er glaubte, dem Kleinen müsse
schlechterdings etwas fehlen. Unterdessen kamen
drey Gevaterinnen und besuchten die Wöchnerin»
Marie; und da klagte denn die gute Mutter gar
sehr über das Leiden, das sie bey dem kleinen
heifsigen Schreyhalfe auszustehen hätte. Und da
wurde denn folgendes Gespräch geführt:
Ilse. Ja, ja! Frau Gevatterin» Das ist
so was! Sie wird noch manches erfahren müssen.
Ich weiß, was ich mit meinem Kinde ausgestanden
habe. Unser Michel hatte mich auch ganz Wund
gesogen-' U! U! Das schmerzte!
Eva. Nein -' davon kann ich, Gott fey Dank,
nichts sagen. Du lieber Gott! dafür ist ja Rath.
Frau Eevatterinn, hatte Sie denn ihr Kind, da
es von der Taufe zurückkam, etwa nicht mit
dem Kopfe erst in den Brcdschrank gehalttn?
Marie. I behüte Gott! was sollte denn das
Helfen?
LLva.