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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0171
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Mikkel für durchgesogene Brüste, i s i
Prediger. Ey, da bedaure ich Sie ja von Her-
zen. Ich weiß doch aber nicht, das Kind sieht ja
ganz gesund aus.
Marie. Ja, Herr Pastor, das siehts wohl,
aber es bleibt doch, wie es rst ; der Junge will nicht
recht saugen , und das Mittel hat nicht ganz gehol-
fen. Sie wissen ja immer Rath und That; wissen
Sie denn nichts?
Prediger. Nun, höre Sie: probire Sie doch
das einmal: nehme Sie etwas Oel und Wachs und
lasse Sie es miteinander schmelzen, und bestreiche
Sie damit die Warzen-
Indem sie noch redeten, kam Georg und freute
sich herzlich , seinen lieben Prediger in seinem Hause
zu finden. Nachdem er ihn freundlich willkommen ge-
heißen hatte: fragte ihn Marie, was er ausge-
richtet habe? Er sagte: Der Docktor meyne, das
Kind müsse Schmerzen im Leibe habe. Wir hätten
ihm besonders in den ersten Tagen, eine Unze We-
gewartsyrupp nach und nach immer einen Theelöffel
voll eingeben sollen. Ein Kind habe erstaunlich viel
Unreinigkeit, ich glaube, er nannte es Kindespech,
Ley sich, wenn es auf die Welt käme; und wenn
die nicht abgeführet würde, so wäre das an vielen
Uebeln hernach Schuld. Ja, es käme der Jammer
meistens davon her. Da hab ich ein Gläschen auS
der Apotheke mitgebracht. Es kostet zwey Groschen,
davon sotten wir immer etwas im Hause haben,
das wäre bey kleinen Kindern das Beste.
Prediger. Nun, das ist gut; gebet doch gleich
dem Kinde davon ein.
K 4 Georg.
 
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