Wie häßlich das Lügen ist. rr-
und den Namen behielt sie auch, nachdem sieden
Fehler schon ziemlich abgelegt hatte. Wenn denn
da manchmal in der Spinnsiube, oder hie und da
in den Häusern etwas Neues erzehlt wurde, so hieß
es: woher weißest du denn das? LügenM'ereheN
hats doch wohl nicht gesagt? sonst ists nicht wahr!
Einigemal hatte sie denn wirklich einigen andern
Mädchen etwas erzehlt, das wahr war; und da
hatten sie denn gesagt: „Ja! du lügst, du bist Lü»
gengretchen ! Das ärgerte denn das Mädchen sehr,
und sie kam zu Hause geheult und geschrien. Georg
fragte sie : was ihr fehlte? und da sie ihm alles er»
sffnete und versicherte , daß sie doch ganz gewiß dies»
mal nicht gelogen hätte , so sagte er ihr : Du gute-
Kind! da siehst du nun, was du von dem bösen
Lügen hast. Wenn du nun auch dieWahrheit sagest, so
glaubt dir doch keiner; denn , wer einmal lügt, den»
glaubt man selten wieder. Fahre denn nur fort, -ik
das Lügen abzugewöhnen, und denke immer recht
auf das, was du sagen willst, obs auch recht so
ist, wie du sagst: so werden dir die Leute, wenn
sie sehen, daß du ost die Wahrheit gesagt hast, viel-»
leicht wieder glauben, und werden dich nicht mehr
mit dem garstigen Namen nennen. Diesen bösen
Fehler legte sie denn auch wirklich immer mehr ab,
und besserte sich, worüber sich denn ihre Pfiegeal-
tern recht herzlich freueten. Hiernächst aorr war
sie auch schwatzhaft und plauderte gern ; und wie
sehr wär es zu wünschen gewesen , daß sie auch die-
sen Fehler abgelegt hätteDas kam nun meistens
aus ihrer Begierde, immer etwas Neues zu hören,
P z und
und den Namen behielt sie auch, nachdem sieden
Fehler schon ziemlich abgelegt hatte. Wenn denn
da manchmal in der Spinnsiube, oder hie und da
in den Häusern etwas Neues erzehlt wurde, so hieß
es: woher weißest du denn das? LügenM'ereheN
hats doch wohl nicht gesagt? sonst ists nicht wahr!
Einigemal hatte sie denn wirklich einigen andern
Mädchen etwas erzehlt, das wahr war; und da
hatten sie denn gesagt: „Ja! du lügst, du bist Lü»
gengretchen ! Das ärgerte denn das Mädchen sehr,
und sie kam zu Hause geheult und geschrien. Georg
fragte sie : was ihr fehlte? und da sie ihm alles er»
sffnete und versicherte , daß sie doch ganz gewiß dies»
mal nicht gelogen hätte , so sagte er ihr : Du gute-
Kind! da siehst du nun, was du von dem bösen
Lügen hast. Wenn du nun auch dieWahrheit sagest, so
glaubt dir doch keiner; denn , wer einmal lügt, den»
glaubt man selten wieder. Fahre denn nur fort, -ik
das Lügen abzugewöhnen, und denke immer recht
auf das, was du sagen willst, obs auch recht so
ist, wie du sagst: so werden dir die Leute, wenn
sie sehen, daß du ost die Wahrheit gesagt hast, viel-»
leicht wieder glauben, und werden dich nicht mehr
mit dem garstigen Namen nennen. Diesen bösen
Fehler legte sie denn auch wirklich immer mehr ab,
und besserte sich, worüber sich denn ihre Pfiegeal-
tern recht herzlich freueten. Hiernächst aorr war
sie auch schwatzhaft und plauderte gern ; und wie
sehr wär es zu wünschen gewesen , daß sie auch die-
sen Fehler abgelegt hätteDas kam nun meistens
aus ihrer Begierde, immer etwas Neues zu hören,
P z und