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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0133
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Böse Prozeßsucht.
Obrigkeit solle schlickten. Die Sache solle bey
der Regierung schon anders laufen. Dafür sev er
gut! Aber wie schlecht fiels aus! — Derr
andern Tag kam die unglückliche Sentenz; und
da sollte er nun bezahlen. Er wollte erst nicht, —
hernach konnte er auch nicht. Er bekam also
Exekuzion, und das so lange, bis er alle Kosten
bezahlte; diese beliefen sich aber auf fünfzig Tha-
ler, ohne was chn die Advokaten gekostet hatten.
Und dieß war in der That noch das Wenigste,
was er verlor, ob er gleich daourch so zurück-
kam, daß er schon damals beynahe seinen Hof
hätte öffentlich müssen feil bieten, und in die
Jntekigknzblatter setzen lassen. Er brachte sich
auch um alle Liebe und Achtung bey allen ver-
ständigen und guten Menschen, die nun Hartmann
für einen Zänker und unvernünftigen Menschen
hielten, der keinen Frieden halten könnte. So
dachte auch die Obrigkeit von ihm. Denn da ec
nicht nur mit Georgen klagte: sondern fast mit
allen seinen Nachbarn immer zu Amte lag: so
war die Obrigkeit immer schon recht ungehalten,
wenn sie nur hörte: Hartmann sey vor der Thüre,
und wolle etwas anbringen. Da hieß cs denn:
Was will denn der unruhige Mensch schon wie-
der? Der hat auch immer etwas. Er muß ge-
wiß ein schlechter Mensch seyn, weil er mit
Niemanden fertig werden kann, und alles aus-
fechten will. Durch sein vieles Laufen nach dem
Amte versäumte er denn auch erstaunlich viel in
I L seiner
 
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