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I.

Es war einmal ein König, „Haarfuß" genannt, im Lande
Anga, der war berühmt und dem Könige der Götter gleich.
Als er einmal, von seinem Hofstaat umgeben, in seiner Stadt
Campä am Ufer der Gangä auf seinem Juwelenthrone saß,
ward ihm gemeldet, Elefanten aus dem Dschungel hätten alle
Saaten und Pflanzungen verwüstet. Da bedachte sich der Erd-
beherrscher: „Was soll ich tun?"

Zu jener Zeit kamen auf Geheiß von Gottheiten stier gleiche
heilige Seher nach Campä: Gautama, Närada und andere.1
Und der König gewann ihre Gunst, indem er ihnen zum Will-
komm Sitze, Blumen und Wasser und andere Gastgaben an-
bot. Da schenkten sie ihm auf sein dringendes Bitten Erfül-
lung seines Wunsches, die wilden Elefanten des Dschungels
zu fangen.

Der König sandte seine Leute aus, die Elefanten zu fangen.
Sie durchstreiften den Dschungel und erbbckten auf ihrem
Pfade den Heiligen Sämagäyana, der in seiner Einsiedelei
stand. Nicht fern davon sahen sie eine Herde Elefanten weilen
und Pälakäpya den strahlenden Heiligen, wie er inmitten der
Elefantenherde einher schritt. Nur zur Zeit der Morgen- und
Abendandacht verließ er sie.

All das meldeten die Leute dem Herrscher von Anga. Er zog
aus und fing die Elefanten, während der Heilige in die Ein-
siedelei gegangen war, und kehrte flugs nach Campä heim. Er
übergab die Elefanten an Gautama, Närada und die anderen
hohen Weisen, und sie fesselten die Elefanten gar fest an
Pfosten. Da hatten die übrigen Menschen Ruhe.

Als da der Heilige Pälakäpya aus der Einsiedelei seines
Vaters, nachdem er ihm aufgewartet und seine Andacht ver-
richtet hatte, an den Fleck zurückkehrte, wo die Elefanten-
herde sich aufhielt, und sie nicht mehr fand, suchte der Heilige
sie allerwärts und kam — das Herz von Liebe zu ihnen schwer
und übervoll — nach Campä und pflegte die leidenden Ele-
fanten, stillte ihre Wunden und heilte sie.

1 Der Text gibt außer Gautama und Narada noch die Namen: Bhrigu,
Mrigacarman, Agniveschya, Arimeda, Käpya und den „Lehrer Mätanga".

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